Eine Menge Hürden aus dem Weg geräumt!

Gute Kooperation: Erste Prüfung für die Medizinstudierenden am Campus Fulda

Nach der Prüfung war allseits große Erleichterung angesagt
O|N-Archivbilder

14.11.2025 / FULDA - Es galt, eine Menge dicker Bretter zu bohren und viele bürokratische Hürden zu überwinden, bevor die Medizin-Studierenden in Fulda Ende Oktober ihre Zweite Ärztliche Prüfung (M2) in Fulda absolvieren konnten. Doch mit Geschick, einer guten Portion Hartnäckigkeit und vielen kompetenten Mitstreitern gelang es schließlich - zur großen Erleichterung der Studierenden.



Die Medizinerausbildung in Fulda ist eine wichtige Errungenschaft für den Standort Fulda. Der Campus Fulda ist ein Gemeinschaftsprojekt der Philipps-Universität Marburg, des Klinikums Fulda und der Hochschule Fulda. Ziel dieser Kooperation ist es, zusätzliche medizinische Absolventinnen und Absolventen in Hessen auszubilden und damit langfristig die ärztliche Versorgung in Mittel- und Osthessen zu sichern.

Bereits vor Einrichtung des Campus Fulda bestand eine enge Zusammenarbeit zwischen der Universität Marburg und dem Klinikum Fulda: Im Rahmen von Blockpraktika wurden dort über begrenzte Zeiträume Studierende ausgebildet. Neu und richtungsweisend ist jedoch, dass nun ein Teil des Jahrgangs die klinischen Studienjahre zwischen dem siebten und zehnten Semester vollständig in Fulda absolvieren konnte. Dass die schriftliche Prüfung der angehenden Mediziner jetzt erstmals am Standort Fulda stattfand, markiert einen bedeutenden Meilenstein für das Projekt.

Auch die hessische Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU) nannte das einen "wichtigen Schritt beim Ausbau des Campus Fulda für Medizinstudierende" und einen "Gewinn für den Standort" in Zeiten, in denen der Förderung von medizinischem Nachwuchs hohe Priorität zukomme.

Die Fuldaer Studierenden sparen jetzt Zeit, Weg und Nerven

Die Studierende hätten sonst für diese Prüfung den Weg nach Marburg auf sich nehmen müssen. Aufgrund einer Vereinbarung zwischen dem Hessischen Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP) und der Philipps-Universität Marburg wird das jetzt – zunächst im Rahmen eines Pilotprojektes – auch in Fulda möglich sein. "Es war mir wichtig, dass die Fuldaer Studierenden den zweiten Abschnitt ihrer ärztlichen Prüfung nun vor Ort in Fulda ablegen können", so die Gesundheitsministerin.

Das Dekanat der Universität Marburg hatte sich bereits frühzeitig dafür eingesetzt, eine Verlegung der Prüfung nach Fulda zu prüfen. Parallel dazu griff die Studierendenvertretung am Campus Fulda das Thema auf. Durch das koordinierte Vorgehen von Universität, Klinik, Hochschule, Politik und Studierenden entstand so eine breite Allianz zugunsten des Standorts Fulda. Die Studierendenvertretung, federführend vertreten durch Robert Janke, machte in verschiedenen Gremien auf die Notwendigkeit einer Lösung aufmerksam. Auch der Marburger Bund Hessen e. V. sowie die CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Hering (Vorsitzender des Innenausschusses des Hessischen Landtages), und Dr. Ralf-Norbert Bartelt (gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion) engagierten sich für eine Lösung.

Das Dekanat der Universität Marburg und das Klinikum Fulda, insbesondere Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Menzel, erklärten sich bereit, die Prüfung organisatorisch zu unterstützen. Damit wurde die Grundlage geschaffen, die Prüfung in Fulda praktisch umzusetzen.

Die erste M2-Prüfung in Fulda erfolgte nach einem eigens dafür etablierten Organisationsmodell. Das zuständige Prüfungsamt delegierte die operative Organisation und Aufsicht an die Universität Marburg und das Campus-Team Fulda. Gemeinsam wurde die vollständige Planung und Durchführung übernommen. Die Hochschule Fulda stellte die Räumlichkeiten zur Verfügung. Dieses Zusammenspiel mehrerer Institutionen machte es möglich, dass die Prüfung reibungslos durchgeführt werden konnte. Der gemeinsame Einsatz von Universität, Hochschule, Klinik, Politik, Berufsverbänden und Studierenden haben gezeigt, dass Kooperation über Institutionsgrenzen hinweg zu spürbaren Verbesserungen führen kann.

Die Absolventinnen und Absolventen beginnen jetzt ihr Praktisches Jahr (PJ), bevor sie mit der M3-Prüfung den letzten Abschnitt ihres Studiums abschließen werden. Die M2-Prüfung 2025 in Fulda steht damit nicht nur für einen organisatorischen Erfolg, sondern auch für den Zusammenhalt, die Eigeninitiative und das Verantwortungsbewusstsein aller Beteiligten, die den Campus Fulda zu einem zukunftsfähigen Ausbildungsstandort gemacht haben. (Carla Ihle-Becker) +++

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