Für 15 Millionen Euro

Kläranlage Löschenrod nach dreijähriger Umbauphase offiziell eingeweiht

Feierliche Einweihung der Kläranlage in Eichenzell-Löschenrod.
Fotos: Carina Jirsch

08.11.2025 / EICHENZELL - Nach rund drei Jahren Bauzeit (Beginn der Arbeiten im August 2022) hat der Abwasserverband "Oberes Fuldatal" die Modernisierung und Erweiterung der Kläranlage Löschenrod (Gemeinde Eichenzell im Landkreis Fulda) erfolgreich abgeschlossen. Mit einer feierlichen Einweihung wurde die größte Anlage des Verbandes nun offiziell in Betrieb genommen – ein Meilenstein für die kommunale Abwasserbehandlung in der Region.


Investition in die Zukunft der Region

Die Kläranlage Löschenrod, ursprünglich 1987/1988 für eine Ausbaugröße von 12.000 Einwohnerwerten errichtet, war in weiten Teilen technisch überholt. Mit dem nun abgeschlossenen Umbau wurde die Kapazität auf 18.900 Einwohnerwerte erweitert. Insgesamt investierte der Verband rund 15 Millionen Euro in die Maßnahme, die vollständig über Abwassergebühren finanziert wurde. Für den Austausch der Gebläse und die Installation einer Photovoltaikanlage erhielt der Verband zudem einen Zuschuss des Landes Hessen in Höhe von rund 300.000 Euro.

"Die neuen Anlagen ermöglichen es uns, den hohen Anforderungen an die Abwasserreinigung noch besser gerecht zu werden", betonte Thomas Seban, Geschäftsführer des Abwasserverbandes "Oberes Fuldatal". "Mit moderner Technik optimieren wir nicht nur die Reinigungsleistung, sondern reduzieren auch den Energieverbrauch und schonen Ressourcen. Das ist ein wichtiger Schritt für eine nachhaltige und zukunftsfähige Region."

Technische Modernisierung auf allen Ebenen

Die Modernisierung umfasste nahezu alle Bereiche der Kläranlage. Im Mittelpunkt standen Effizienzsteigerung, Arbeitssicherheit und Nachhaltigkeit. Zu den wesentlichen Maßnahmen im Rahmen der Ertüchtigung zählen:
Insgesamt wurden rund 3,5 Kilometer Leitungen mit Durchmessern zwischen DN 32 und DN 900 neu verlegt.

Betriebssicherheit und Entlastung für das Personal

Ein zentrales Ziel der Modernisierung war die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Durch die neue maschinelle Überschussschlammeindickung entfallen personalintensive Tätigkeiten, während die neue Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik eine weitgehend automatisierte Anlagensteuerung ermöglicht. Das Betriebsgebäude wurde aufgestockt und bietet nun zeitgemäße Umkleide-, Sanitär- und Sozialräume gemäß den aktuellen Arbeitsschutzvorgaben.

Nachhaltigkeit als Leitgedanke

Neben technischer Modernität stand auch die ökologische Verantwortung im Fokus. Durch die Nutzung von erneuerbarer Energie (PV-Anlagen, Wärmepumpe) und die energetische Optimierung der Gebäude kann der Stromverbrauch deutlich reduziert werden. Der anfallende Klärschlamm wird zur energetischen Verwertung in der Faulungsanlage des Abwasserverbandes Fulda genutzt – ein weiterer Beitrag zur Ressourcenschonung.

Einweihung mit zahlreichen Gästen aus Politik und Verwaltung

Zur feierlichen Eröffnung am 7. November 2025 auf dem Gelände der Kläranlage Löschenrod waren zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung und den beteiligten Fachunternehmen geladen. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Johannes Rothmund (Vorsitzender des Verbandsvorstands) folgten Reden von Frederik Schmitt (erster Kreisbeigeordneter) Sebastian Müller (MdL), sowie Christopher Blum vom Fachdienst Wasser- und Bodenschutz des Landkreises Fulda. Im Anschluss an die Segnung der Anlage erfolgte die symbolische Banddurchtrennung, bevor Besucherinnen und Besucher Gelegenheit zu Rundgängen über das Gelände erhielten. Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Empfang im Bürgerhaus Löschenrod, wo das Planungsbüro Holinger Ingenieure GmbH die Umbauphase in einer Präsentation dokumentierte. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einem Imagefilm des Abwasserverbandes.

Ein Gemeinschaftsprojekt vieler Beteiligter

Die Planung und Bauoberleitung lag bei der Holinger Ingenieure GmbH (Merklingen), die örtliche Bauüberwachung übernahm das Tiefbautechnische Büro Köhl GmbH aus Fulda. Mit der Ausführung waren zahlreiche Fachfirmen betraut, darunter: Bauunternehmung Stefan Herget (Tann-Lahrbach), Alfred Woltering Stahl- und Maschinenbau GmbH & Co. KG (Ochtrup), CONAQUA Wassertechnik GmbH (Röthenbach), Scholl Energie- und Steuerungstechnik GmbH (Fulda), ZieglerBau GmbH & Co. KG (Tann), Kälte Klima Elektro GmbH (Poppenhausen), KLAWA Anlagenbau GmbH (Gudensberg), Rehart GmbH (Ehingen) sowie Rudolf Messner Umwelttechnik AG (Adelsdorf).

Bedeutung für die Region

Die Kläranlage Löschenrod ist die größte Anlage im Verbandsgebiet des Abwasserverbandes "Oberes Fuldatal" und sichert die Abwasserreinigung für die Ortsteile Eichenzell, Löschenrod, Kerzell, Welkers, Rönshausen, Melters, Lütter sowie Weyhers (Gemeinde Ebersburg).

Mit der Modernisierung wurde die Anlage technisch, ökologisch und organisatorisch auf den neuesten Stand gebracht – ein starkes Signal für die Zukunftsfähigkeit der Region.

"Die neue Anlage ist ein wichtiger Schritt, um den ökologischen Fußabdruck zu minimiere und unsere Region noch lebenswerter zu machen. Aber auch auf wirtschaftlicher Ebene werden wir von dieser Modernisierung profitieren. Die Effizienzsteigerungen und die damit verbundene Reduzierung von Betriebskosten ermöglichen es uns, langfristig stabile Gebühren für unsere Nutzer zu gewährleisten und gleichzeitig die Qualität der Dienstleistung auf einem konstant hohen Niveau zu halten. Ich möchte an dieser Stelle auch betonen, dass dieses Projekt nicht nur die Kläranlage als solche betrifft, sondern auch die gesamte Region. Mit jeder Investition in die Infrastruktur, mit jeder Maßnahme zur Verbesserung der Abwasserbehandlung tragen wir dazu bei, dass unsere Umwelt auch für kommende Generationen lebenswert bleibt", so Bürgermeister Rothmund. (pm/mmb) +++

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