20 Autos und Zweiräder
Polizei reagiert auf Nerv-Phänomen: Kontrollen gegen Raser und Poser
Symbolbild: O|N Archiv/ Henrik Schmitt
07.11.2025 / FULDA/HÜNFELD -
Raser und Poser grassieren in der Domstadt, seit Jahren sind sie Ärgernis für viele Fuldaer. Sie rauben Anwohnern mit lautem Motorengeheul ihren Schlaf, oder gefährden mit ihren überhöhten Geschwindigkeiten etwa die Leben von Schulkindern. Der Unmut ist groß. Was unternimmt die Polizei, um dem zu begegnen?
Wie groß der Raser-Unmut in der Domstadt wirklich ist, hat unsere Aktion "Laut, schnell und wahnsinnig nervig! Wo sind die Raser-Hotspots?" eindrucksvoll unter Beweis gestellt. In Minuten fluteten zahlreiche Mails mit Zuschriften das OSTHESSEN|NEWS-Redaktionspostfach. Auch auf den Bericht "Schlafstörer und Kindesgefährder - Raser-Unmut in der Domstadt" reagierten zahlreiche Leser. Jetzt äußert sich die Polizei.
Manipulierte Abgasanlage: Verdopplung der wahrnehmbaren Lautstärke
Zum Verlauf der Kontrolle berichtet der Sprecher: "Gegen 20:10 Uhr wurde eine Streife im Bereich der Künzeller Straße auf einen auffällig lauten 3er-BMW aufmerksam. Bei der technischen Kontrolle des Fahrzeugs wurden unzulässige Manipulationen im Bereich der Abgasanlage festgestellt. Das zulässige Standgeräusch des Fahrzeugs wurde um mehr als elf dB(A) überschritten". Das bedeute faktisch mehr als eine Verdoppelung der wahrnehmbaren Lautstärke. Außerdem stellte sich heraus, dass der Fahrzeugführer nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis war. "Es folgte eine Anzeige wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis - der BMW wurde zur Erstellung eines Beweissicherungsgutachtens zu den technischen Manipulationen sichergestellt".Bilanz der Kontrollen
Die Beamtinnen und Beamten kontrollierten insgesamt 20 Autos und Zweiräder. In neun Fällen wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, in neun Strafanzeigen. Technische Mängel wurden in sechs Fällen festgestellt, wobei technische Veränderungen bei drei Fahrzeugen zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führten und den Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführern die Weiterfahrt untersagt wurde. Die Polizistinnen und Polizisten stellten drei Fahrzeuge sicher - eines davon, um es gutachterlich auf seinen technischen Zustand hin untersuchen zu lassen.