Mit Wissenschaftsminister Gremmels

"Demokratieforschung im Dialog": Gesprächsreihe an der Hochschule Fulda

Prof. Dr. Karim Khakzar, Präsident der Hochschule Fulda und Wissenschaftsminister Timon Gremmels
Fotos: Carina Jirsch

07.11.2025 / FULDA - Wie kann Demokratieforschung die Zukunft der Demokratie stärken? Diese Frage bildete den Ausgangspunkt der dritten Ausgabe von "Demokratieforschung im Dialog", einer Gesprächsreihe des hessischen Wissenschaftsministeriums, die am Donnerstag, an der Hochschule Fulda zu Gast war. Mit dabei: Wissenschaftsminister Timon Gremmels (SPD).


Prof. Dr. Karim Khakzar, Präsident der Hochschule Fulda, verdeutlicht zu Beginn: "Die Zeit ist gekommen, in der wir uns mit Demokratie stärker auseinandersetzten müssen. An Hochschulen wird Demokratie gelebt." Wissenschaftsminister Gremmels hob die Bedeutung der Demokratie und die Auseinandersetzung damit hervor: "Unsere Demokratie steht unter Feuer. Sie wird von innen und außen bekämpft. Hier müssen wir mit Wissenschaft dagegen halten." Er betont auch: "Demokratie ist eine Staatsform, die ihre Schwächen hat. Aber es gibt keine bessere. Deshalb müssen wir schauen, wie wir sie widerstandsfähiger machen."

Und weiter macht er klar: "Es gibt leider auch in Deutschland zunehmend Kräfte, die die Bindung an Grundrechte nicht beachten, unsere verfassungsgemäßen Institutionen nicht würdigen und demokratisch-faire Regeln nicht befolgen. Wir alle sind aufgerufen, für unsere Demokratie einzutreten. Für diese wichtige Aufgabe bietet uns die Demokratieforschung eine sachliche, wissenschaftlich fundierte Basis." Er plädiert außerdem, sich einzusetzen. Egal, ob im Verein oder als Klassensprecher. Dabei würde man lernen, Kompromisse zu schließen. "Demokratie und Kompromiss sind ein Wesenskern einer funktionierenden Gesellschaft", so der Minister.

Diskussionsrunde und Impulsvortrag

Wissenschaftsminister Timon Gremmels sprach in einer Diskussionsrunde auch mit den Forschenden Prof. Dr. Eva Gerharz, Prof. Dr. Claudia Wiesner, Prof. Dr. Benjamin Ewert und Alexander Wiegel und dem Publikum. Die Moderation übernahm Prof. Dr. Martina Ritter, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer. Prof. Dr. Claudia Wiesner leitete mit einem Impulsvortrag zum Thema "Demokratie erforschen – Zukunft verstehen" die Diskussion ein.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung sahen die Verantwortung der Wissenschaft darin, Rückhalt zu geben, in einer Zeit, in der Orientierung häufig bewusst durch irreführende und falsche Tatsachenbehauptungen erschwert werde. Demokratie verfüge über Rechtssicherheit und starke Institutionen. Um diese Staatsform in die Zukunft zu tragen, müsse sie krisenfest gemacht werden. Für eine breite Öffentlichkeit zugängliche und gleichzeitig wissenschaftsstärkende Formate wie die Gesprächsreihe "Demokratie im Dialog" könnten dazu beitragen.

"Wissenschaft kann vor Ort einen Unterschied machen"

Prof. Dr. Karim Khakzar, Präsident der Hochschule Fulda, erklärte weiter: "Selbst in den großen Forschungsvorhaben der Hochschule Fulda geht es um Themen wie soziale Gerechtigkeit, Teilhabe und Gestaltung durch Beteiligung - wichtige Fundamente unserer Demokratie. Die Hochschule Fulda will diesen Dialog fördern und zeigen, dass Wissenschaft vor Ort einen Unterschied machen kann."

Prof. Dr. Martina Ritter, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer an der Hochschule Fulda sagte: "Demokratie entsteht dort, wo Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Sie zeigt sich nicht nur in politischen Institutionen, sondern auch in den sozialen Räumen unseres Alltags. Dort können Fragen des Zusammenlebens verhandelt und neue Ideen von Teilhabe entwickelt werden."

Die Gesprächsreihe des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) bringt Wissenschaft und Politik mit Bürgerinnen und Bürgern zusammen, um auch mit diesem Austausch ein Zeichen für den demokratischen freien Meinungsaustausch zu setzen, den Bürgerinnen und Bürgern Wissenschaft zu vermitteln und die vielfältige Landschaft der Demokratieforschung in Hessen zu zeigen. Die Gespräche sind Teil des Programms "Stärkung der Demokratieforschung Hessen" des hessischen Wissenschaftsministeriums. (Moritz Pappert) +++

X