Der Stadtpfarrer bei O|N
Das Gedenken an die Verstorbenen im November
Archivfoto: O|N/ Carina Jirsch
05.11.2025 / FULDA -
Viele von uns empfinden diesen Monat als ernst, ja fast als schwer. Die Tage werden kürzer, das Licht nimmt ab, Nebel legt sich über das Land. In dieser Stimmung erinnern wir uns an unsere Verstorbenen. Wir tragen ihre Namen, ihre Gesichter, ihre Stimmen im Herzen. Manche von ihnen haben wir vor kurzer Zeit verloren, andere schon vor vielen Jahren. Doch die Lücke, die sie hinterlassen haben, ist da – und darf da sein.
Wenn wir unsere Toten im Gebet nennen, dann tun wir es nicht nur aus Erinnerung, sondern aus Hoffnung. Wir glauben daran, dass sie nicht ins Nichts gefallen sind, sondern dass sie geborgen sind in Gott, der von sich sagt: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt." (Joh 11,25)
Das Gedenken der Verstorbenen ist auch ein Dienst an uns selbst. Denn es verbindet uns mit den Wurzeln unserer Familie, unserer Gemeinde, unserer Geschichte. Es lässt uns dankbar werden für das, was wir empfangen haben. Und es tröstet uns, weil wir wissen dürfen: Die Gemeinschaft mit denen, die wir lieben, ist nicht zerstört. Sie ist nur verwandelt.
So lasst uns in diesen Novembertagen nicht nur an den Tod denken, sondern an das Leben, das Gott schenkt. Nicht nur an die Dunkelheit, sondern an das Licht, das uns verheißen ist. Nicht nur an das, was vergangen ist, sondern an die Hoffnung, die uns trägt: dass wir einst wiedersehen, wen wir geliebt haben – in der Vollendung bei Gott.(Stefan Buß)+++