Über 6.000 Menschen am Domplatz
Bischof Gerber ruft bei Bonifatiusfest zu Aufbruch und Weggemeinschaft auf
Alle Fotos: Martin Engel
10.06.2025 / FULDA -
Mehrere tausend Gläubige waren bereits in der Nacht oder am frühen Morgen aus dem Fuldaer Land, der Rhön und anderen Teilen des Bistums nach Fulda gepilgert. Teilweise sind sie schon um ein Uhr in der Nacht nach Fulda aufgebrochen. Der Gottesdienst auf dem Domplatz bildete den feierlichen Auftakt der diesjährigen Bonifatiuswallfahrten und stand angelehnt an das Leitwort des Heiligen Jahres unter dem Motto "Pilgernd in der Hoffnung unterwegs".
Im Einsatz waren auch einige Hilfsorganisationen und die Polizei, die die Veranstaltung und die Pilger auf ihrem Weg zum Fuldaer Dom absicherten. Auch rund um den Domplatz, auf der Wiese und der Empore haben sich viele Menschen versammelt, um den Gottesdienst mitzuerleben. Die Stimmung war gut, auch wegen des perfekten Wetters für einen Open-Air-Gottesdienst.
Hoffnung durch Begegnung
Im Zentrum der Predigt stand der Apostel Petrus als ein Mensch, der trotz Scheiterns neu aufbricht. Petrus sei nach seiner Verleugnung Jesu nicht im Rückzug geblieben, sondern habe sich vom Heiligen Geist ergreifen lassen. Auch Bonifatius habe nach dem Scheitern seiner ersten Missionsreise neu begonnen, betonte Gerber. Beide seien zu "Pilgern der Hoffnung" geworden und könnten heute die Kirche von Fulda inspirieren, es ihnen gleichzutun. Weggemeinschaft über Grenzen hinweg
"Pilger der Hoffnung sind Menschen, die ein Gespür dafür haben, wer links und rechts neben ihnen geht", unterstrich Gerber. "Sie arbeiten an einer wirksamen Gegenbewegung angesichts zunehmender Vereinzelung." Aus dieser Offenheit entstehe Weggemeinschaft mit Menschen anderer Konfessionen, Kulturen und Nationen.In diesem Geist begrüßte der Bischof auch die Pilgergruppe aus dem niederländischen Dokkum und verwies auf die Initiative "Beweging van Hoop" im Bistum Groningen. Papst Leo XIV. habe in seiner Antrittspredigt ebenfalls zu einer Bewegung der Hoffnung gemeinsam mit anderen Konfessionen, Religionen und Menschen guten Willens aufgerufen, betonte Gerber. Der Bischof ermutigte dazu, diesen Weg in einem missionarischen Geist zu gehen. "Das Zeugnis des heiligen Bonifatius möge uns dazu ermutigen", so Gerber.
Fest der Begegnung
Der Gottesdienst auf dem Domplatz wurde musikalisch gestaltet vom Jugendkathedralchor Fulda unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber, einem großen Bläserensemble sowie Diözesankirchenmusikdirektor Lutz Brenner an der Orgel. Konzelebranten waren u. a. Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, Bischof em. Heinz Josef Algermissen, Bischof Diamantino Guapo Antunes (Tete/Mosambik), P. Heribert Müller SJ sowie Generalvikar Dr. Martin Stanke.