Bewusste Umsetzung der Tat

Bundesweite Festnahmen: Einschleusen von Ausländern zur Prostitution

Es besteht der Verdacht des bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern zur Ausübung der Prostitution. Drei Tatverdächtigte wurden festgenommen.
Symbolfoto: O|N/Henrik Schmitt

08.05.2025 / REGION - Bundesweite Durchsuchungen und Festnahmen! Es besteht der Verdacht des bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern zur Ausübung der Prostitution. Drei Tatverdächtigte wurden festgenommen. Alle sollen sich bewusst gewesen sein, dass die beschäftigten Prostituierten nicht über Aufenthaltstitel mit Berechtigung zur Aufnahme einer Arbeitstätigkeit in der Bundesrepublik verfügten.



Am Donnerstag haben die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main (Eingreifreserve) und die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Frankfurt am Main Wohn- und Geschäftsräume sowie Bordellbetriebe in acht Bundesländern durchsucht und drei Tatverdächtige festgenommen. Der umfangreiche Ermittlungskomplex, der wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern, des Vorenthaltens von Sozialversicherungsbeiträgen und der Steuerhinterziehung im besonders schweren Fall geführt wird, richtet sich gegen neun Beschuldigte.

Drei Festnahmen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg

Die Durchsuchungsmaßnahmen fanden in insgesamt 40 Objekten in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Schleswig-Holstein, Niedersachen, Thüringen und Bremen statt. Die drei Festnahmen, die aufgrund von Haftbefehlen des Amtsgerichts Darmstadt erfolgten, wurden in Düren und Karlsdorf-Neuthard vollzogen. Bei den drei festgenommenen Beschuldigten, zwei Frauen und ein Mann, handelt es sich um chinesische Staatsangehörige im Alter von 34, 41 und 42 Jahren.

Die 34-jährige Beschuldigte und der 42-jährige Beschuldigte sind dringend verdächtig, zwischen Oktober 2022 und Oktober 2024 zahlreiche Frauen aus der Volksrepublik China als Prostituierte beschäftigt und beherbergt zu haben, obwohl diese nicht über Aufenthaltstitel mit Berechtigung zur Aufnahme einer Arbeitstätigkeit verfügten. Sie sollen an fast 500 verschiedenen Orten im gesamten Bundesgebiet in sogenannten Tagesterminwohnungen (Hotelzimmer, Apartments) chinesische Prostituierte zur Erbringung sexueller Dienstleistungen aller Art eingesetzt haben. Die Betriebsführung soll beiden Beschuldigten gemeinsam oblegen haben. Während der 42-jährige Beschuldigte darüber hinaus vor allem "Kundenakquise" über Online-Portale betrieben und die beschäftigten Prostituierten "betreut" haben soll, wird der 34-jährigen Beschuldigten zur Last gelegt, die Anmietung von Tagesterminwohnungen über bislang nicht identifizierte Dritte in China organisiert zu haben.

Die 41 Jahre alte Beschuldigte soll die 34-jährige Beschuldigte im Juli 2024 bei der Verwaltung einer weiteren, kontinuierlich betriebenen Tagesterminwohnung vertreten und unterstützt haben. Sie soll zudem Freier zugeführt, Bargeld entgegengenommen und vor polizeilichen Kontrollen gewarnt haben. Allen Beschuldigten soll bewusst gewesen sein, dass die beschäftigten Prostituierten nicht über Aufenthaltstitel mit Berechtigung zur Aufnahme einer Arbeitstätigkeit in der Bundesrepublik verfügten.

Über 800 Kräfte im Einsatz

Die Einsatzmaßnahmen werden von einer Staatsanwältin der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, knapp 800 Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei sowie acht Steuerfahnderinnen und Steuerfahndern des Finanzamts Offenbach am Main umgesetzt.

Im Rahmen der zur Stunde noch andauernden Durchsuchungen wurden bereits über 50 Mobiltelefone und weitere Datenträger als Beweismittel sichergestellt. Zur Abschöpfung der Gewinne aus den mutmaßlichen Straftaten wurden zahlreiche Luxushandtaschen und Schmuck sichergestellt. Aufgrund von zwei Arrestbeschlüssen des Amtsgerichts Darmstadt in Höhe von insgesamt 6,2 Millionen Euro wurden drei Sicherungshypotheken für Immobilien eingetragen.

Die drei festgenommenen Beschuldigten werden morgen dem Haftrichter des Amtsgerichts Darmstadt vorgeführt, der über die Invollzugsetzung der Haftbefehle entscheiden wird. (mis/pm) +++

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