Chaos zwischen Fulda und VB

Ersatzverkehr bringt Verzögerungen: Passagiere brauchen starke Nerven

Bald sollen die Gleise, von denen die Hessische Landesbahn regelmäßig in den Vogelsberg startet, barrierefrei zugänglich sein
Fotos: Henrik Schmitt

08.05.2025 / REGION - Pendler, die nach den Osterferien auf einen gemütlichen Wiedereinstieg in den Schul- und Berufsalltag eingestellt waren, werden auf der Zugstrecke Fulda-Alsfeld derzeit leider enttäuscht. Zwischen Fulda, Großenlüder und Alsfeld herrscht in beide Richtungen teilweise Schienenersatzverkehr.

Zum vergangenen Wochenende erfolgte per Pressemitteilung die Ankündigung, dass zwischen dem 5. Mai und 4. Juli vereinzelt Züge der Lahntalbahn (RB 45) zwischen Fulda und Großenlüder ausfallen würden (OSTHESSEN|NEWS berichtete).

Ein Leser meldete sich nun bei unserer Redaktion und beschrieb ein deutlich drastischeres Bild: "Vereinzelt bedeutet in dem Fall, dass um 14:33 Uhr am Nachmittag der letzte Zug von Fulda in Richtung Gießen fährt. Danach - regulär würde der nächste Zug um 15 Uhr fahren - gibt es bis 23 Uhr nur noch Schienenersatzverkehr." Damit sind die Verbindungen in diesem Zeitraum zwar nicht vollständig gestrichen, doch der Weg für die Fahrgäste wird beschwerlicher. Teils komme es zu erheblichen Verzögerungen. Viele sind wütend.

Betroffen sind vor allem Berufspendler, die Richtung Rhein-Main-Gebiet unterwegs sind, aber auch Schüler. Wer beispielsweise aus Alsfeld nach Fulda oder weiter möchte, muss ab Großenlüder bis in die Domstadt mit Schienenersatzverkehr in Form von Bussen vorliebnehmen, in die andere Richtung steigen Reisende am besten ab dem Fuldaer ZOB direkt in den Bus.

Auto für viele weiterhin keine Alternative



Hinzukommt: Auf der B254 zwischen Angersbach und Lauterbach laufen derzeit ebenfalls Straßenerneuerungsarbeiten. Diese sorgen für großräumige Umleitungen. Ein kurzfristiger Umstieg auf das Auto ist also für viele auch nicht unbedingt eine Alternative.

Unmut herrscht bei einigen Passagieren darüber hinaus über die vermeintliche Kurzfristigkeit der Ankündigung der Baumaßnahmen und der damit verbundenen Einschränkungen. "Das kann einem doch niemand erzählen, dass das nicht schon seit Wochen feststeht", klagt ein O|N-Leser. Vor allem in den ersten Tagen war es durch das hohe Fahrgastaufkommen in der Hauptverkehrszeit sogar dazu gekommen, dass Fahrgäste nicht mehr in die bereitgestellten Gelenkbusse gepasst haben und schlichtweg nicht mitfahren konnten.

Beginn der Arbeiten auch für Hessische Landesbahn "extrem kurzfristig"

Sabrina Walter, Pressesprecherin der Hessischen Landesbahn, erklärt, wie es dazu kommen konnte: "Die DB InfraGo hat uns leider extrem kurzfristig über die Baumaßnahmen informiert. Wir mussten damit innerhalb weniger Tage den Schienenersatzverkehr organisieren und den Fahrplan dazu erstellen. Die Fahrgastinfo mit dem SEV ist seit Freitag auf unserer Homepage online und wurde am Samstag vor Ort ausgehängt." Das Verkehrsunternehmen entschuldigt sich bei allen Betroffenen. Bezüglich der Busse für den Schienenersatzverkehr habe man umgehend nachgebessert. Seit Montag verkehre in den Hauptverkehrszeiten (Großenlüder ab 05:17 bis 09:23 Uhr bzw. Fulda ab 14:46 bis 18:15 Uhr) zusätzlich zu dem Gelenkbus ein weiterer Bus. Außerdem sei der Schülerbus morgens von Fulda nach Alsfeld so angepasst worden, dass alle Schüler pünktlich in Lauterbach sind und der Bus sogar direkt an der Schule hält.

Für beide Seiten – Fahrgäste wie auch die Hessische Landesbahn – also eine Herausforderung, die sich noch durch die ersten Sommermonate ziehen wird. Aktuelle Informationen zu den Arbeiten und möglichen Einschränkungen erhalten Passagiere auf der Homepage der Hessischen Landesbahn. (Sabrina Ilona Teufel-Hesse) +++

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