Die Reise des Pius Baier

Von der Esperantohalle nach Sarajevo zu den European Open Juniors

Ein junger Magier der Kugel: Pius Baier im vergangenen Jahr bei den European Open in der Esperantohalle
O|N-Archivfotos Rene Kunze

12.03.2025 / GERSFELD - In den nächsten Tagen schlägt seine Stunde. Nicht, dass Pius Baier erstmals auf dem Weg in die Weltgeschichte ist, um neue Erfahrungen im Billardsport zu sammeln. Was er jetzt vorhat, geht aber durchaus als prickelndes Erlebnis durch: die Reise zu den European Open Juniors. Die fanden in den beiden letzten Jahren in der Esperantohalle in Fulda statt, am kommenden Wochenende aber ist Sarajevo der Schauplatz, die Hauptstadt von Bosnien und Herzegovina.


Natürlich begleitet Heiko Baier seinen 16-jährigen Sohn auf der Reise. Los geht es von Rengersfeld am Mittwochabend, wenn sie Pius' Billard-Kollegen Justus Oestreich abholen - er spielt, wie Pius auch, für Gelnhausen, wohin er im vergangenen Sommer von der SG Johannesberg aus hin wechselte. Am Morgen darauf fliegt das Trio nach Sarajevo.

Pius ist als ambitioniert bekannt. Sehr ambitioniert. Seine Aussichten und Chancen im Feld der 32 "Jungprofis" könne er nicht so recht einschätzen; er weiß nur, dass auf der Gegend des Austragungsortes viele gute Nachwuchsspieler im Billard gibt. "Da spielen die Besten der Welt", macht er sich außerdem nichts vor. Seine persönlichen Ziele aber, die sind nicht ohne: "So langsam wird es mal Zeit, was zu gewinnen", sagt er.

Erstes Spiel am Freitagmorgen

Etwas ungeduldig und einfach so daher - Ehrgeiz inbegriffen. Bis er sich mit seiner Ambition Luft verschafft: "Ich will ins Finale." Lassen wir so stehen. Sein erstes Spiel ist am Freitagmorgen. Der Sieger bekommt 2.500 Euro. Der Wettbewerb in Sarajevo wird in der Doppel-K.o-Runde gespielt - das heißt, wenn man zweimal verliert, ist man draußen. Unterliegt man einmal, ist man in der Verliererrunde, in der der Lucky Loser.

Zweimal nahm er bei den European Open Juniors in der Esperantohalle teil - im vergangenen Jahr erreichte er das Achtelfinale. Im Herbst wurde er dann 3. der UK Open. "So weit bin ich schon", wohnt doch etwas Stolz in ihm. In dieser Konkurrenz lag er im Achtelfinale 1:6 hinten - ehe er noch 7:6 gewann. Im Viertelfinale siegte er deutlich, im Halbfinale traf er auf den niederländischen Nationalspieler Hekemans.

Pius Baier hat noch einiges vor in diesem Jahr. Am 8./9. Mai finden die UK Open Juniors statt, vermutlich geht's auch zu den Spanish Open. Zudem möchte er in Deutschland "ein paar Turniere" spielen, um sich zunehmend einen Namen zu machen. Das heißt: Ende diesen Jahres stehen noch Antalya und Slowenien als Ausflugsziele an - Termine der Euro Tour.

Es ist nicht überliefert, ob und wie viel das Pius Baier hilft - aber: Mentor Arik Reiter drückt ihm vor Ort die Daumen. (wk) +++











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