Lebensrettende Therapieoption
Erstmals inovativer Kardioverter-Defibrillator am Klinikum eingesetzt
Foto: privat
11.03.2025 / BAD HERSFELD -
Erstmals wurde am Klinikum Bad Hersfeld ein subkutaner Kardioverter-Defibrillator (S-ICD) implantiert. Dieser innovative Defibrillator bietet eine lebensrettende Therapieoption für Patienten mit hohem Risiko für einen plötzlichen Herzstillstand. Die erfolgreiche Implantation stellt einen wichtigen Fortschritt in der kardiologischen Versorgung der Region dar.
Im Gegensatz zu herkömmlichen transvenösen ICD-Systemen wird der S-ICD unter der Haut implantiert, ohne dass Elektroden direkt in das Herz oder die Blutgefäße eingeführt werden müssen. Dadurch wird das Risiko schwerwiegender Komplikationen wie Infektionen oder Gefäßverletzungen minimiert. Das Aggregat wird in der Regel auf der linken Brustseite platziert, während die Elektrode direkt unter der Haut über dem Brustbein verlegt wird.
Hocheffiziente Überwachung und Schutz vor lebensbedrohlichen Arrhythmien
Minimalinvasiver Eingriff mit großem Nutzen
Der Implantationseingriff ist minimalinvasiv und wurde am Klinikum Bad Hersfeld von einem erfahrenen interdisziplinären Team aus Kardiologen und Herzchirurgen aus dem HKZ Rotenburg durchgeführt. "Die Einführung des S-ICD-Systems stellt eine bedeutende Erweiterung unseres Behandlungsspektrums dar. Patienten, die für ein transvenöses System nicht geeignet sind, ein erhöhtes Infektionsrisiko aufweisen oder keine dauerhafte Stimulation benötigen, profitieren besonders von dieser modernen Technologie", erklärt Dr. Fatos Mavriqi, Kardiologe am Klinikum Bad Hersfeld.
Standortleiter Kardiologie Hersfeld, Tobias Plücker, ergänzt: "Mit dem S-ICD bieten wir unseren Patienten eine hochmoderne Alternative zur konventionellen Defibrillator-Therapie. Diese Technik ermöglicht es uns, den Schutz vor plötzlichem Herztod weiter zu optimieren, ohne das Herz direkt zu belasten."
Vorteile des S-ICD im Vergleich zum transvenösen ICD
· Keine direkte Berührung mit Herz oder Gefäßen, dadurch geringeres Infektionsrisiko
· Schonung des Herzgewebes, da keine Elektroden in das Herz eingeführt werden
· Sicherer Schutz vor plötzlichem Herztod durch effektive Schocktherapie. (pm/hhb) +++