CDU-Originals im Wortreich
150 Minuten Wahlkampf mit Tiefgang: Spitzen-Trio fesselt die Zuhörer
Fotos: Hans-Hubertus Braune
14.02.2025 / BAD HERSFELD - Einen wohltuend inhaltlichen Wahlkampfabend erlebten die Zuhörer am Mittwoch m Mitmach-Museum Wortreich in Bad Hersfeld: Das Format "CDU-Originals" gastierte in der Festspielstadt. Mit der ehemaligen Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth, dem ehemaligen Forschungs- und Technikminister Heinz Riesenhuber und dem ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier präsentierte die hessische Union drei ihrer absoluten Hochkaräter.
"Wir sind aus der Zeit als die CDU erfolgreich regierte"
Auf die rhetorische Frage von Roth, wieso sie als "Oldies" gefragt würden, habe ihr Bouffier erklärt, dass sie die Repräsentanten aus der Zeit seien, als die CDU erfolgreich regierte. Die drei Politprofis gaben Gebhard gehörigen Rückenwind. Er sei genau der Richtige für Berlin. "Sie bringen die Voraussetzungen mit, einen Wahlkreis zu gewinnen", sagte Roth. Und sie stellte klar: "Die CDU kann es, Friedrich Merz kann es", sagte die Frankfurterin.Heinz Riesenhuber wünscht sich mehr Optimismus
Neutral betrachtet war es zudem ein Hörgenuss, den Redebeiträgen des 89-jährigen Heinz Riesenhuber zu lauschen. Er fordert mehr Zuversicht, mehr positives Denken. "Wie kriegen wir den Unternehmergeist der Deutschen wieder so lebendig?", fragte der Wissenschaftler, der sich an diesem Abend in Bad Hersfeld viele Notizen machte. Was ihn Sorgen bereite sei, dass die Menschen vor allem über ihre Sorgen reden, nicht über ihre Chancen, nicht über ihre Möglichkeiten, was Neues anzugehen und über die Freude an der Herausforderung, sagte Riesenhuber. Friedrich Merz habe den Geist und die Freude, aus einer schwierigen Situation etwas zu machen, bei dem die Leute auch mitgehen."Das Gemeinwohl funktioniert so nicht mehr"
Weitere Themen der Diskussionsrunde waren unter anderem die wirtschaftliche und damit finanzielle Situation. Die Erwartungshaltung der Menschen habe sich verändert. "Wir müssen bereit sein, Standards zu hinterfragen. Jeder von uns kann einen Beitrag leisten. Das Gemeinwohl funktioniert so nicht mehr", sagte der Bundestagskandidat Wilhelm Gebhard und berichtete, dass etwa ein Schlagloch innerhalb von zwei Tagen repariert sein müsse. Dies sei die Erwartungshaltung. Die CDU stehe für eine starke Wirtschaft. Funktioniere diese, dann steigen auch die Einkünfte der Kommunen. Er sagte aber auch: "Wir haben kein Einnahmeproblem, sondern ein strukturelles Ausgabeproblem."Laugengebäck, Einladung und Fragerunde
Am Rande notiert: Wilhelm Gebhard moderierte die Runde. In den Fragen aus dem Publikum ging es um den Naturschutz, dem grünen Band aus Sicht des Forstes, Wohnungsraum und die Finanznot der Kommunen im Kontext mit den Gesetzen des Bundes. Bouffier lud Riesenhuber zu einem gemeinsamen Besuch im Mitmach-Museum Wortreich ein, die ebenfalls anwesende Bürgermeisterin Anke Hofmann wolle dies organisieren. Bei Laugengebäck mit Frischkäse plauderten die Gäste am späteren Abend über die politische Lage in Deutschland, elf Tage vor der Richtungswahl. (Hans-Hubertus Braune) +++