Handball-Oberliga Nord
TV Hersfeld: Mit einem Sieg im Rücken zur Standortbestimmung am Samstag
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26.09.2024 / BAD HERSFELD -
Die Handballer des Turnvereins Hersfeld sind dahin zurückgekehrt, wo sie hingehören: in die Landesliga oder die - wie sie jetzt nach bundesweiter Namensangleichung genannt wird - Oberliga. Nachdem die TVH-Spieler letztwöchig ihr Saisondebüt in eigener Halle gegen Eschwege überaus klar und mit wieder mehr als 40 geworfenen Toren gewonnen haben - dürfen sie am Samstag noch einmal im Stimmungstempel Geistalhalle ran: zu Gast ist die HSG Twistetal; Anwurf: 19 Uhr.
Drei Mannschaften aus Osthessen gehen in der Oberliga Nord an den Start. Die HSG Großenlüder/Hainzell, die zuletzt eindeutig gegen Ost-/Mosheim gewonnen hatte und am Samstag bei der HSG Hofgeismar/Grebenstein antritt - der Hünfelder SV, der ebenfalls am Samstag zum Spiel um frühe Big Points nach Eschwege reist - und eben der TV Hersfeld.
Gut 40 Tore im Schnitt hatten die TVH-Handballer in der vergangenen Saison im "Betriebsunfall" Bezirksoberliga erzielt - die Funktionäre sollten sich im Sinne des Sports künftig überlegen, wie viel ein solcher Abstieg mit Perspektive zu tun hat, zumal er am dünnen Faden "Schiedsrichter-Soll" hing. Sei's drum: Manch einer im treuen TVH-Anhang mag sich im Spiel gegen Eschwege gedacht haben: Geht das jetzt in der neuen und alten Klasse so weiter? In jedem Fall scheint da einiges dran zu sein.
Denn für Hersfelds Handballer spricht einiges am Samstag. "Wir sind sehr gut eingespielt", sagt Kai Hüter, Co-Trainer des Teams und hauptsächlich für die Arbeit mit den Torhütern zuständig. Da sind zudem erfahrene Spieler wie Sven Wiegel, Fynn Reinhardt, Lukas Berger oder Jonas Rübenstahl. Aber auch junge Kräfte wie Linksaußen Julian Thole oder Rückraum-Linke Julius Hasselbach. "Ihn wollen wir ranführen", schiebt Hüter nach, "auf seiner Position hat er schon einen schweren Stand gegen Fynn Reinhardt. Aber er kann nur lernen". Auf jeder Position ist der TVH doppelt besetzt. Doppelt gut, müsste man präzisieren. Bis auf die Rechtsaußen-Position vielleicht. "Wir können wechseln, ohne dass es einen Leistungsabbruch gibt", erklärt Hüter.
Ziel zwischen 5 und 8 - weitere Talente heranführen
Bis auf Moritz Spill (knickte vor zwei Wochen beim Spiel der Zweiten um) sind alle dabei. Hasselbach hat Knieprobleme, ist aber wohl dabei. Mark Petersen kehrt zurück in den Kader.Das Saisonziel mag Hüter nicht so genau einkreisen. "Eine gute Frage. Aber schwierig", entgegnet er. Zunächst wollte man "von Spiel zu Spiel denken, so früh wie möglich Punkte holen, um mit dem Abstieg nichts zu tun haben". Er braucht aber nicht lange, um doch auszugeben: "Ein Platz zwischen 5 und 8 wäre ein schönes Ziel." Und die Perspektive? Die ist gegeben beim TVH. Die Arbeit mit A-, B- und C-Junioren ist zwar nicht so ganz leicht, "aber auch da gibt es Jungs, die wir möglichst bald ranführen wollen. Einige schon im nächsten Jahr." Einige davon habe er bereits zum Training eingeladen. Sein Bruder Dirk und Jörg Ley leisten bei A und B-Junioren hervorragende Arbeit. (wk)
Nochmals zu den Protagonisten des Oberliga-Teams. Chefcoach ist nach wie vor Dragos Negovan, der den TVH zum zweiten Male trainiert. Nach seiner ersten Amtszeit kamen Matthias Deppe aus Großenlüder und Ex-Spieler Christian Weiß. Hüter selbst, die personifizierte Torwart-Legende des Vereins, absolviert derzeit seine Torwart-Trainer-Lizenz beim Deutschen Handball-Bund. Dazu gehören zwei komplette Wochenenden und eine "Langzeitaufgabe bei Mattias Andersson, dem Torwart-Trainer des DHB. Hüter muss ein Video zu einer Trainingseinheit anfertigen inklusive Vor- und Nachbereitung, also einen Bericht darüber schreiben. "Also wie eine kleine Hausaufgabe an einer Uni", scherzt der Lehrer in Eisenach. +++