Hessen Mobil bringt Farbe in den Verkehr

Fahrbahnmarkierungen sind anspruchsvolle Orientierungshelfer

Die Fahrbahnmarkierungen sind wichtige Orientierungshilfen im Straßenverkehr.
Fotos: Hessen Mobil

09.02.2023 / REGION FD / HEF-ROF - Die Fahrbahnmarkierung hilft, um sich im Verkehr zu orientieren. Wenn sie einmal fehlt, wird sie vermisst. Leider kann sie nicht immer sofort aufgebracht werden. Auch wenn Hessen Mobil die weißen Linien auf neue Fahrbahnen gleich aufbringen lassen möchte, bedarf es für ihre Fertigstellung einige Voraussetzungen: Salz, Nässe und Temperaturen unter fünf Grad sorgen dafür, dass die Farbe im Behälter bleiben muss.



Auf der Landesstraße 3181 zwischen Hauswurz und Rommerz konnte beispielsweise nur noch der Mittelstreifen aufgebracht werden. Je nach Witterungslage können diese frühestens ab April nachgeholt werden. Von November bis Ende März sind die Temperaturen für gewöhnlich zu niedrig, um eine ausreichende Verbindung des Materials mit dem Untergrund zu garantieren. Aus diesem Grund übernehmen die Markierungsfirmen in diesem Zeitraum auch keine Gewährleistung. Auch wenn es in den Wintermonaten kurzfristig trockene wärmere Tage gibt, kann dennoch keine Markierung aufgebracht werden.

Auf der Landesstraße 3226 zwischen Lispenhausen und Schwarzenhasel verzögerten sich Ende 2022 kurzfristig die Bauarbeiten. Die finale Fahrbahnmarkierung konnte somit nicht mehr aufgebracht werden. Je nach Witterungslage können diese frühestens ab April nachgeholt werden.

Erst ab April ist Applizierung von Markierung möglich


Sobald die Fahrbahn mit Salz bestreut wurde, ist es erst wieder ab April möglich eine endgültige Markierung zu applizieren. Bis dahin ist in der Regel das Salz vom Regen von der Fahrbahn gewaschen, welches der Verbindung des Materials mit der Straße schadet. Solange noch nicht gestreut wurde, kann bestenfalls nur eine sogenannte Freigabemarkierung aufgebracht werden. Diese besteht aus einem anderen Material als die finale Oberschicht, nämlich aus Farbe. Diese ist aus anderen Stoffen zusammengesetzt, weshalb sie auch noch nach Oktober aufgetragen werden kann. Dafür ist sie jedoch nicht so haltbar wie das Material der finalen Markierung.

Neue Fahrbahnmarkierungen und die Auffrischung von bestehenden Markierungen werden von Fachfirmen aufgebracht. Unterschiede in der Applikation von Markierungen bestehen auch darin, ob man sich in oder außerhalb einer Ortschaft befindet. Wer genau hinschaut, kann vor allem Außerorts erkennen und sogar hören, dass die Linien und Striche oftmals aus vielen kleinen Punkten bestehen. Diese grobkörnige Struktur dient als akustische Warnung, wenn man sie überfährt, und sorgt außerdem dafür, dass Regenwasser durch die Freiräume zwischen den Punkten schneller von der Straße ablaufen kann. Weniger Wasser auf der Fahrbahn sorgt für mehr Sicherheit im Verkehr. Diese Variante der Markierung nennt man Agglomerate. Da diese Markierung beim Überfahren ein wenig lauter ist, verzichtet man innerorts auf das Agglomerat.

Thermoplastische Markierung wird verwendet

In Ortschaften wird für gewöhnlich die sogenannte thermoplastische Markierung verwendet. Sie ist durchgängig eben und damit ruhig, wenn sie ein Fahrzeug überfährt. Damit das Regenwasser dennoch ablaufen kann, wird etwa alle zehn Meter ein kleiner Spalt bei durchgängigen Linien freigelassen. Damit die Linien auch nachts gut sichtbar sind, befinden sich in der Markierung kleine Glasperlen, die das Licht der Scheinwerfer reflektieren. Der Verlauf der Straße ist so bei Dunkelheit besser ersichtlich. In Abhängigkeit der Verkehrsstärke haben innerorts, Landes- und Kreisstraßen in der Regel keine Mittellinie, Bundesstraßen hingegen schon. Die Fahrbahnmarkierung bietet nicht nur eine Orientierungshilfe, sondern dienen der Erhöhung der Verkehrssicherheit. (pm)+++

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