Ausschussitzung zu Bürgerhäusern

Wie geht es weiter mit der Friedrichstraße? - Stimmungsbild durch Umfrage  

Die Friedrichstraße in Fulda - lieber autofrei? Eine Umfrage widmete sich genau diesem Thema.
Archivfoto: O|N/Carina Jirsch

27.01.2023 / FULDA - Friedrichstraße, Bürgerhäuser und reichlich Anträge zum Radverkehr: Bei der Ausschuss-Sitzung für Digitalisierung, Wirtschaft und Verkehr der Stadtverordnetenversammlung standen am Donnerstagabend in den historischen Räumen des Fuldaer Stadtschlosses interessante Punkte auf der Agenda. 



Thema für die Ausschussmitglieder: zwei Gemeindezentren in den Fuldaer Stadtteilen, unter anderem das Bürgerhaus in Bronnzell. Dieses befindet sich in der Straße "Am Kapellenrain". Hier ist aktuell Baustelle. Das 1963 errichtete Gebäude erhält eine umfassende Sanierung. Die Maßnahmen starteten bereits im Oktober 2021 mit dem Rückbau des Wohnhauses und den Abbrucharbeiten. "Es ist insgesamt eine große und diffizile Maßnahme", konstatierte Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos). Wie bei so vielen Projekten stelle die Beschaffung von Spezialteilen die Einhaltung des Zeitplans vor große Herausforderungen. "Wir möchten tatsächlich lieber die Kosten halten, statt den Fokus auf die Geschwindigkeit zu setzen. Wir müssen schauen, ob eine Fertigstellung im Herbst 2023 eingehalten werden kann." 

Grillenburg in Lehnerz - Flüchtlinge untergebracht

Die Funktion der Grillenburg in Lehnerz hängt derzeit in der Schwebe. Eigentlich seien Sanierungsmaßnahmen geplant, doch wann es letztendlich damit losgehen könne, sei ungewiss. Elke Diegelmann (CWE) konstatierte: "Der Planungsstand befindet sich in der Warteschleife. Keiner weiß, wie es weitergeht."

Schreiner erklärte in diesem Zusammenhang: "Das Bürgerhaus wird zum jetzigen Zeitpunkt anderweitig genutzt vom Landkreis Fulda. Flüchtlinge sind in den Räumlichkeiten untergebracht - wie lange, wissen auch wir nicht." Der Austausch mit dem Ortsbeirat laufe aber derweil. "Wir haben schon einige Möglichkeiten im Sinn, wie Vereine das Gebäude nutzen könnten. Es ist schließlich ein großes Haus, das wir auch in Zukunft mit Leben füllen möchten." Die Kosten für die Sanierungsmaßnahme könnten derweil nicht beziffert werden. "Da wir uns in der Konzeptionsphase befinden, ist noch keine Höhe bekannt." 

Friedrichstraße: Akzeptanz steigt in Sachen autofreie Zone

Der letzte Tagesordnungspunkt beschäftigte sich mit der Friedrichstraße - eine der eindrucksvollsten und bedeutendsten Straßen in der Domstadt. In der Vergangenheit habe sich bereits gezeigt, jüngstes Beispiel sei die Ausweitung des Weihnachtsmarktes, dass eine zeitweise Sperrung für den Autoverkehr durchaus positive Effekte für alle Akteure in dem Umfeld mit sich bringen könne.

Peter Hügel - Amtsleiter Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung - präsentierte in diesem Zuge eine Umfrage, die genau das - demnach eine autofreie Zone - in den Fokus setzte. Hierzu konnten Anwohner (Auswertung nach Straßen) und Gewerbe Stellung beziehen, ihre Erfahrungen und Beobachtungen im Alltag schildern. "Wir haben die Befragung zweimal durchgeführt. Nach dem Weihnachtsmarkt 2021 haben wir die Gewerbetreibenden in der Altstadt befragt. Jetzt im Herbst 2022 sowohl Anwohner als auch Gewerbe. Es ist keine absolut repräsentative Umfrage, aber das Meinungsbild stimmt." 

Hügel stellte anhand der Auswertung fest: "Die Zustimmung bezüglich Straßensperrungen ist gewachsen. Der Gegenwind und die wirtschaftlichen Bedenken sind nicht mehr ganz so stark wie die Jahre zuvor." Bedenken gebe es natürlich immer noch. Beispielsweise seitens einiger Betriebe in der Marktstraße. Hier herrsche die Befürchtung, durch eine komplett autofreie Zone abgehängt zu werden. Ein Grund: "Kunden mit eingeschränkter Mobilität könnten schwerer die entsprechenden Läden erreichen."

Dr. Ralf Schneider (Bündnis 90/Die Grünen) zum Gesamtergebnis: "Solch eine Entscheidung muss gut überlegt sein. Egal, in welche Richtung verändert wird, man muss sich der Auswirkungen bewusst sein." Auch Robert Vey (SPD) stimmte dem zu, "die Beratungen hierzu müssen weiterlaufen. Es ist ein wichtiges Thema". Ebenso Markus Günther (CDU): "Es wird kein 100 Prozent eindeutiges Ergebnis geben, das ist klar." Stadtbaurat Schreiner abschließend: "Die Umfrage kann nun eine Basis für viele weitere Gespräche sein." 

Konkrete Zahlen und Fakten gibt es in Kürze. O|N bleibt an dem Thema dran. (mkr) +++

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