Ein besonderer Hilferuf

Tischtennis-Nationalspieler Fanbo Meng sucht dringend nach Sponsorengeldern

Fanbo Meng benötigt Sponsoren
Archivfoto: Rolf-Günter Herchen

14.01.2023 / FULDA - Das hört sich nach Hilferuf an. Und es ist der Schrei eines Spitzensportlers. Nicht nach seinem Ruf oder Renommee, das hat sich Fanbo Meng, 22-jähriger Profi-Tischtennisspieler des Bundesligisten TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell in seiner jungen Karriere erworben - zumindest ein Stück weit. Es ist ein Hilferuf nach Geld: nach einem Sponsor - oder auch mehreren, die sich in etwas abgespeckter Form an der Finanzierung beteiligen. OSTHESSEN|NEWS hat von Fanbo erfahren: "Die Tischtennis-Szene ist teuer geworden." In dieser Betrachtung sagt er, warum.


Für seinen Verein in Ligaspielen im Einsatz zu sein, ist das Eine. An internationalen Turnieren in der gesamten Welt teilzunehmen, das Andere. Fanbo Meng nennt ein Beispiel: Nach dem Bundesliga-Spiel seines TTC RhönSprudel am Freitag gegen Werder Bremen geht er beim WTT-Contender-Turnier in Doha an den Start, von Sonntag dieser bis Samstag oder Sonntag nächster Woche. "Solch ein Turnier kostet extrem viel Geld. Früher waren es 1.000 Euro, jetzt sind es 2.000 oder 2.500." Im gleichen Atemzug nennt der Fuldaer weitere Zahlen. "Ich brauche ein Budget von 20.000 bis 50.000 Euro. Ich muss mindestens zwölf Turniere im Jahr spielen."

"Ich brauche ein Budget von 20.000 bis 50.000 Euro"

Und er nennt die Kosten beim Namen. Da gilt es, Flüge zu berappen, Verpflegung, Transfers vom Flughafen und zurück sowie vom Hotel zum Spielort und zurück. Das Heftigste aber: "Wir müssen ein offizielles Paket buchen", fügt der Sohn des Fuldaer Trainers an. Das heißt, die Spieler müssen jenes Hotel beziehen, das vom Turnierleiter vorgegeben ist. "Pro Nacht gehen da immer über 200 Dollar weg, in Doha jetzt eher noch mehr." Man müsse mindestens drei Nächte buchen, "für uns Spieler ist das extrem teuer". Fanbo verdeutlicht: "Ich bin im Februar bei vier Turnieren - in vier Wochen." Er ist den gesamten Monat auf kostspieligen Reisen. Und die wollen finanziert werden.

Ein Ausriss seines Programms rund um den Globus: am Freitag Bremen, dann in Doha, einige Ligaspiele folgen, dann in Jordanien, zwei Turniere in Düsseldorf, dazwischen Ligaspiele, dann in Indien - und eventuell in der Türkei. Doch das war's noch nicht. Kosten für Training und Trainer kommen hinzu. "Jeder Spieler hat einen Trainer. Sobald jemand einen Sponsor hat, bestreiten die Spieler so viele Turniere wie möglich." Weil sie es müssen. Und es ihnen in der Weltrangliste zugutekommt. Fanbo folgert aus all dem: "Wenn ich einen Sponsor bekomme, würde und werde ich das Geld nicht für mich behalten. Ich investiere es in Turniere." 

Warum sich die Spieler dieser "Knochenmühle" unterziehen? "Es ist schwierig. Aber es ist unsere Leidenschaft. Ich will in die Spitze. Nur in die Spitze." Doch Fanbo Meng sorgt sich noch um etwas anderes. "Ich bin auch auf der Suche nach einem Manager." Das erscheint klar bei so vielen Turnieren in der gesamten Welt. Schließlich wollen sich Sportler auch einmal auf den Sport konzentrieren. (wk) +++

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