Börsenkommentar

Der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist

Die Aktienprofis geben eine kurze Zusammenfassung des Jahres und Tipps für die Zukunft
Fotos: Marius Auth

10.12.2022 / ANZEIGE - Das Jahr 2022 wird uns allen sicherlich nicht als ein wahnsinnig tolles Jahr in Erinnerung bleiben. Klar, einige Familien haben Nachwuchs bekommen, andere haben geheiratet (hoffentlich glücklich), weitere vielleicht besondere private oder auch berufliche Momente erlebt. Doch nüchtern betrachtet waren selbst solche Highlights eingebettet in ein "moll-getränktes" Umfeld. Wenn man den Fernseher einschaltet, dauert es selten lange, bis man mit den vielen Krisen unserer Gegenwart konfrontiert wird.  



Die einschlägigen Talkshows beschäftigen sich mit Corona, dem Krieg in der Ukraine, den hohen Preisen – und jetzt auch noch mit dem WM-Aus unserer National-Kicker. Und dann noch der graue Himmel und die klammen Temperaturen. Halb Deutschland ist erkältet. Die Krankenhäuser sind überfüllt. Die Flüchtlingszahlen steigen. Die Regierung appelliert ans Stromsparen und Heizung runterdrehen. Keine einfache Zeit für Menschen mit depressiven Veranlagungen. 

Doch im Grunde genommen gehören solche Phasen einfach zum Leben dazu. Es geht nicht immer geradlinig weiter nach oben. Es gibt eben auch Jahre des "Ausatmens". Was ich persönlich wenig ertragen kann, sind Statements wie "Früher war alles besser". Früher war alles anders, würde ich hingegen hundertprozentig unterschreiben. Natürlich gab es früher einige Probleme nicht, mit denen wir uns heute rumschlagen. Dafür sind Menschen an Zahnfleischentzündungen gestorben.  
 

Das Leben läuft immer nach der Devise "zwei Schritte vor und einer zurück!"

Persönlich kritisiere auch ich die Politik – sowohl auf nationaler, als auch auf kommunaler Ebene. Doch eigentlich muss man ja froh sein, dass sich überhaupt Menschen engagieren. Ich wäre zwar sehr dafür, dass Qualifikationen eine etwas wichtigere Rolle spielen als aktuell, aber am Ende des Tages muss man einfach froh sein, dass es überhaupt Menschen gibt, die etwas bewegen wollen.  

Im Grunde genommen geht unsere Entwicklung immer weiter nach oben. Früher war "Hunger" das Hauptproblem der Menschheit. Heute ist Hunger lediglich Systemversagen. Wir werden heute älter als alle Generationen vor uns, nicht trotz, sondern wegen der deutlich besseren medizinischen Versorgung und auch Ernährung. Ja, die Tomaten im Winter sind aus beheizten holländischen Gewächshäusern. Vor nicht einmal 50 Jahren wären 90% der Bevölkerung froh gewesen, solche (nicht ganz so aromatischen) Tomaten zu essen.  

Daher bleiben Sie auch in dieser Zeit einfach optimistisch. Wir werden auch diese Krise hinter uns lassen, wie alle zuvor. An was ist die Welt schon alles zugrunde gegangen: Saurer Regen, Waldsterben, Tschernobyl, Aids, Ebola, Schweinegrippe, Vogelgrippe, EHEC (das waren die verseuchten Sprossen im Salat), SARS und jüngst natürlich Corona. Dazu die ganzen Kriege, Anschläge und Krisenherde. Die Finanzkrisen in Russland, Asien, aber auch in Europa. Doch irgendwie geht es immer weiter und mit dem nächsten Aufschwung auch weiter nach oben.  
 

Die Zukunft hält viel Gutes für uns bereit! 

Biotech-Firmen entwickeln Impfstoffe gegen Krebs. Autos werden autonom unterwegs sein und dabei die Luft reinigen. Die Energiepreise werden langfristig nicht nur fallen, Energie wird in wenigen Jahrzehnten umsonst sein. Schon heute würde es ausreichen, ein Viertel der Sahara mit PV-Zellen heutigen Standards zu bestücken, um so viel Energie zu erzeugen wie die gesamte Welt benötigt. Lediglich der Transport und die Speicherung stehen der Vollversorgung diesbezüglich im Weg. Doch genau das wird irgendwann kommen. 3D-Drucker sind heute schon in der Lage, einfache Zellen zu drucken. In wenigen Jahrzehnten werden sie ganze Organe wie eine Leber oder ein Herz "drucken" können. Was sich wie Science-Fiction liest, ist in wissenschaftlichen Fachkreisen schon als "zweifelsfrei realisierbar" einsortiert. Es ist keine Frage mehr des "ob", sondern nur des "wann".  

Daran können wir alle partizipieren. Indem wir uns an den vielen tollen Unternehmen beteiligen, die all das entwickeln und vorantreiben. Und nebenbei machen wir da aus unserem Geld über die Jahre hinweg auch ein kleines Vermögen, das uns verschmerzen lässt, dass der Staat bald nur noch eine Rente anbieten kann, die für das allernötigste ausreicht. Ich werde Ihnen in meinem nächsten Beitrag vielfältige Optionen vorstellen, wie auch Sie das handhaben können. Denn eines ist ein unbeschriebenes Naturgesetz: "Der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist." +++



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