O|N-Gespräch mit Michael Ruhl (CDU/MdL)
In Wiesbaden gefordert, im Vogelsberg geerdet
Archivfoto: O|N/Rene Kunze
29.11.2022 / HERBSTEIN -
Obgleich beide verschiedenen Parteien angehören, haben Michael Ruhl von der CDU und Maximilian Ziegler von der SPD eines gemeinsam: Einstimmig haben sich die jeweiligen Delegiertenkonferenzen dafür ausgesprochen, dass zum einen Ruhl erneut als Direktkandidat bei der Landtagswahl antreten, zum andern, dass Ziegler sich erstmals bewerben solle. Es geht um den Wahlkreis 20 (Vogelsberg/Laubach/Rabenau), und nachdem O|N vor Kurzem SPD-Mann Ziegler zu Gast hatte, stand Landtagsabgeordneter Ruhl der Redaktion zu Hause Rede und Antwort.
Zu Hause, das ist für den 38-jährigen zweifachen Vater Herbstein, wo er gemeinsam mit seiner Familie im umgebauten Elternhaus wohnt. Seiner Heimatgemeinde, ja generell dem Vogelsberg, ist Michael Ruhl sehr verbunden. Wie sehr er das Vertraute vermisst habe, sei ihm bewusst geworden, als er für ein Jahr eine Wohnung in Frankfurt/Main angemietet hatte: "Schnell ist klar geworden, dass mir da was fehlt. Die Menschen, Vereine, das ganze uneigennützige Engagement", betont der Abgeordnete, der "sich sehr stark im Vogelsberg verankert fühlt". Und der in einem kurzen Nebensatz von sich sagt, er sei ein "Landei" - was keinen negativen Touch besitzt, sondern, im Gegenteil, positiv zu werten ist.
Politisches Engagement
Der 38-Jährige gesteht ein, dass er eine gewisse Zeit benötigt habe, um sich an die Abläufe und die Arbeitsweise in Wiesbaden zu gewöhnen. Mittlerweile aber sei das kein Thema mehr. Ihm ist wichtig, trotz der ausgefüllten Tage in der Landeshauptstadt so oft es geht in seinem Wahlkreis präsent zu sein und sich den Anliegen, Sorgen und Wünschen der Menschen widmen zu können. Begegnungen wie bei Veranstaltungen und Festen seien inzwischen glücklicherweise ja wieder möglich. Ihm liegen besonders Belange des Umwelt- und Naturschutzes (Wasser ist bekanntlich immer ein Thema im Vogelsberg) oder auch der Jagd am Herzen. Und ihn freut, dass es gelungen ist, nach einem Änderungsantrag der CDU die Landesförderung für die Landesmusikakademie Schlitz von 700.000 auf gut 900.000 Euro anzuheben.
Überhaupt sei das Auftreten der Koalition von CDU und Grünen nach außen hin sehr professionell, "auch wenn wir ja im Kern Parteien ganz unterschiedlicher Ausprägung sind". Auch Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sei viel bei den Menschen unterwegs, habe ein "offenes Ohr" für deren Sorgen, Probleme und Anliegen. (Bertram Lenz) +++