TV Hersfeld bezwingt TG Rotenburg 25:24
Spannungsgeladenes Derby in der Geistalhalle - Erster Saisonsieg des TVH
Archivfotos: O/N
03.10.2022 / BADHERSFELD -
Karl-Heinz Hüter hat im Handball schon viel miterlebt. Doch am Samstagabend freute auch er sich über alle Maßen in der vollbesetzten Geistalhalle. "Das war ein Highlight. Ein echtes Lokalderby. Die Stimmung war sehr gut. Halt Lolls-Vorfreude", entfuhr es dem Handball-Chef des TV Hersfeld. Der hatte kurz zuvor das Nachbarschaftsduell der Landesliga Nord gegen die TG Rotenburg mit 25:24 (12:14) gewonnen. Es war der erste Saisonsieg des TVH. In einem wieder einmal wahrhaften Duell der Emotionen.
Rückhalt des TVH: Die Torhüter Niklas Kürten und Sascha Kepert
Die Turner konnten sich an diesem Abend auf zwei sehr starke Torhüter verlassen: Niklas Kürten und Sascha Kepert. Kürten hielt in der ersten Halbzeit stark, wehrte drei Siebenmeter ab und blieb nach drei Rotenburger Gegenstößen der Sieger. Routinier Kepert hielt seinem Team im zweiten Abschnitt den Rücken frei. "Ab der 45. Minute hatten wir das Spiel mehr oder weniger im Griff", fand Weiß. Sein Gefühl aber trog ihn nicht so ganz. "Wenn du im Handball nicht mit fünf Toren führst, kann es knapp werden." Und das wurde es. Trotz allem empfand er: "Dem Spielverlauf der zweiten Halbzeit nach war unser Sieg verdient. Wir haben uns gegen Ende das Leben selbst schwer gemacht."Eine strittige Szene gab es gegen Spielende. Die TGR überlegt, Einspruch gegen die Spielwertung einzulegen. Beide Trainer konnten die Szenerie nicht so genau beobachten. "Die Uhr war schon abgelaufen", sagt Weiß, "ich habe es nicht so genau gesehen. Angeblich ist einer unserer Spieler zu früh aufs Feld gelaufen ..." Auch sein Gegenüber kann den Ablauf nicht exakt schildern. "Grundsätzlich sind einige auf unserer Seite der Meinung", meinte Rotenburgs langjähriger Coach Robert Nolte, dass dem einen Wechselfehler noch ein zweites Vergehen gefolgt sei. Als der Gast einen Freiwurf bekam, hätten jedenfalls fünf Hersfelder in der Abwehrmauer gestanden, vier aber hätten es nur sein dürfen. "Ob das für einen Protest ausreicht, weiß ich nicht", folgerte Nolte.
Robert Nolte: Haben sehr unglücklich und unnötig verloren
Vielmehr aber ärgerte den Gästetrainer das Zustandekommen sowie die Art und Weise der Niederlage seines Teams. "Wir haben aus meiner Sicht sehr unglücklich und absolut unnötig verloren", bekannte der erfahrene Sportler. Mit drei Toren (18:15) lag die TGR schon vorn, als die Uhr Richtung der 40. Minute lief. Nolte schmerzte es, dass seine Mannschaft die Führung so leicht aus der Hand gab und - was aber nicht ursächlich war - vier Siebenmeter verwarf. Seiner Ansicht nach habe Hersfeld nicht gewonnen, weil es im Verlaufe des Spiels besser geworden sei - sondern, weil sich sein Team in entscheidenden Situationen nicht richtig verhalten habe.TV Hersfeld: Kürten, Kepert -Kehl (2), Abad (2), Holzapfel, Schikarski, Koch (7), Petersen (3), Becker, Krause (5/2), Thole (1), Schmidt, Kromm, Berger (5)
TG Rotenburg: Dick, Fischer - Harbusch (1), Janik Hagemann (1), Luca Hagemann (1), Tomislav Balic (3), Golkowski (1), Reyer (3), Boze Balic (3), Dobriczikowski (5), Holl (2), Culura (3), Krapf (1)
Schiedsrichter: Niemann/Schetzkens
Siebenmeter: 2/3 - 5/1
Zeitstrafen: 10:8 Minuten +++