Oberstufen-Info-Tage

Von der Bundeswehr zur Alpakafarm oder in den Kreißsaal

Prof. Martin Krämer sprach über Kreativität und Innovation
Fotos: privat

01.10.2022 / LAUTERBACH - Bald haben sie die Qual der Wahl: Die Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufen im Kreis müssen sich so langsam überlegen, wohin ihre Reise nach dem Abitur führen soll. Dazu konnten sie im Laufe ihrer Schulzeit viele Informationsveranstaltungen besuchen, absolvierten Praktika, gingen zu Betrieben.



Eine herausragende Informationsbörse ist die Veranstaltung "Zukunft Studium und Beruf", die im Wechsel an der Lauterbacher Alexander-von-Humboldt-Schule und der Alsfelder Albert-Schweitzer-Schule stattfindet. Nach dreijähriger Corona-Pause war in diesem Jahr wieder die Alexander-von-Humboldt-Schule Gastgeberin für ein umfangreiches Programm, das Ende September zwei Tage lang für alle interessierten Schülerinnen und Schüler jede Menge Input zu möglichen Jobs der Zukunft bereithielt.

Michael Rausch, Berufsberater für akademische Berufe bei der Arbeitsagentur, organisiert und begleitet diese Tage gemeinsam mit den durchführenden Schulen. Er begrüßte die Schülerinnen und Schüler der Alexander-von-Humboldt-Schule, der Albert-Schweitzer-Schule, der Vogelsbergschule und der Max-Eyth-Schule. Seine Freude über "endlich wieder eine Präsenzveranstaltung" war groß, die Freude über die gute Zusammenarbeit mit der AvH ebenso. "Wir bieten euch an zwei Tagen insgesamt 38 Fachvorträge und die Möglichkeit ins Gespräch zu kommen", so Rausch, der die Schülerinnen und Schüler ermunterte, jede Stunde einen Vortrag zu besuchen, sodass für jeden Einzelnen immerhin sechs Infoveranstaltungen möglich waren. Rausch dankte sowohl den Schülerinnen und Schülern für deren Interesse als auch den Referentinnen und Referenten für ihr Engagement. Auch die Unterstützung durch die Schule würdigte der Berufsberater. "Wir alle messen dem Thema Studien- und Berufswahl große Bedeutung bei", betonte er und gab die Vortragsreihe frei.

Direkt in der Aula startete Christopher Benz von der Karriereberatung der Bundeswehr – zunächst mit ganz allgemeinen Tipps: Es sei immer hilfreich, sich mit einem Arbeitsfeld und dem dazugehörigen Arbeitgeber auseinanderzusetzen: Was macht er? Was hat er für Aufgaben? Passt das alles zur eigenen Haltung und Mentalität? Insbesondere bei einem Bereich wie der Bundeswehr, in der man zwar auch zahlreiche Möglichkeiten für zivile Berufe hat, also kein Soldat sein muss, müsse man hinter der Aufgabe – der Verteidigung des Landes – stehen. Und man müsse bereit sein, den Vogelsberg zu verlassen und auch später vielleicht noch öfter umzuziehen, denn rund um den Standort Lauterbach gäbe es auch im weiteren Gebiet keinen Ausbildungs- oder Einsatzort.

Ebenfalls um einen Dienst, wenn auch einen freiwilligen, ging es bei Elke Di Russo. Sie referierte im Auftrag der Volunta gGmbH über die Möglichkeiten von Freiwilligendiensten – im In- und Ausland und auf vielen verschiedenen Gebieten, beispielsweise auch Kultur, Friedensarbeit oder Ökologie. Als großes Plus stellte Di Russo insbesondere bei Auslandsaufenthalten das Netzwerk des DRK vor, das hinter Volunta steht und in Notfällen überall auf der Welt Ansprechpartner und Lösungsmöglichkeiten bereithält. Von der Alpakafarm in Peru bis zur Flüchtlingshilfe in der Nachbarschaft biete der Freiwilligendienst eine große Bandbreite.

Informationen von der Hochschule Fulda

Auch die Hochschule Fulda war in Lauterbach präsent und informierte über Studiengänge in der Pflege, Hebammenkunde und Physiotherapie. Diese Berufsfelder erforderten ein breites medizinisches Wissen, so Daniela Herchet vom Team der Hochschule. Besonders hob sie die Möglichkeiten eines Studiums im Ausland hervor, das die Hochschule ermöglichen könne.

Prof. Martin Krämer sprach in der Aula der Sparkasse gegenüber des Gymnasiums. Er kam von der Brüder Grimm Berufsakademie in Hanau nach Lauterbach und referierte über Studiengänge im Bereich Design und Innovation. Seine Einrichtung zeichneten kleine Lerngruppen aus, so der Professor, der mit den Schülerinnen und Schülern einen Exkurs in die Veränderungen von Lebenswelten machte und ihnen aufzeigte, was Innovation innovativ macht. Er sprach über die Omnipräsenz von Produkten und darüber, wie Design und Funktionalität wirken.

Neben diesen Beispielen waren noch zahlreiche andere Referenten, Unternehmen und Einrichtungen an der AvH und ihren eigens dafür eingerichteten Außenstellen an der Sparkasse und im Posthotel Johannesberg vertreten: Ortsansässige oder regionale Unternehmen wie Duo Plast oder EDAG stellten ihre Ausbildungsgänge, oft in Kombination mit einem Dualen Studium, vor. Von den Universitäten und Hochschulen gab es Vorträge zu vielen Studiengängen, u.a. zu Maschinenbau, Psychologie, Geowissenschaft, Umweltmanagement oder Biowissenschaften. Praktiker informierten über Journalismus oder den Beruf und Werdegang eines Anwalts. Daneben standen viele weitere Möglichkeiten im Fokus und luden ein, entdeckt zu werden.

Immer wieder stellt die die Veranstaltung "Zukunft Studium und Beruf" die Schülerinnen und Schüler vor ein straffes Angebot, in dem sie fokussiert wählen müssen, was ihnen einen Wissenszuwachs und ein weiteres Entscheidungskriterium für ihre Ausbildung bieten könnte. Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig und können nach diesen Tagen noch vertieft werden. An die 300 junge Menschen nutzten das Angebot. Für sie ein weiterer Schritt in Richtung berufliche Zukunft. (pm) +++

X