Atemschutztechnik für Feuerwehren

Moderne Pressluftatmer übergeben: 1.350.000 Euro für den Brandschutz

Alle anwesenden Feuerwehr Führungskräfte und Bürgermeister
Fotos: Gerhard Manns

30.09.2022 / ROTENBURG/F. - In der Stützpunktfeuerwache der Stadt Rotenburg/F wurden am Donnerstag an zwölf Kommunen im Kreis Hersfeld-Rotenburg neue Atemschutzgeräte mit den dazugehörigen Atemschutzmasken übergeben.


Beschaffung einheitlicher Atemschutzausrüstung

An dieser gemeinsamen Beschaffungsaktion beteiligten sich die Gemeinden Breitenbach/H, Friedewald, Hohenroda, Kirchheim, Ludwigsau, Neuenstein, Ronshausen, Schenklengsfeld, Wildeck und die Städte Bebra, Bad Hersfeld und Rotenburg/F. Insgesamt wurden 524 Pressluftatmer, 776 Atemanschlüsse/Masken, 622 Lungenautomaten und 535 CFK-Pressluftflaschen in Dienst gestellt. Einige orderten auch noch 161 Bewegungslosmelder und 23 Atemschutznotfalltaschen.

Gemeinsame Initiative

Wie der Initiator dieser Beschaffungsaktion, der Rotenburger Stadtbrandinspektor Jörg Fleischhut, berichtete, sei es ihm mit Unterstützung des Kreisbrandinspektors Marco Kauffunger gelungen, in mehreren Präsenzveranstaltungen und Online-Meetings, mit den Verantwortlichen der Kommunen dieses gemeinsame Projekt auf den Weg zu bringen. Leider haben sich acht Kommunen nicht an dem Projekt beteiligt. In einem offenen Vergabeverfahren bekam dann die Firma Dräger Safety in Lübeck den Zuschlag. Damit wurde die Atemschutztechnik bei den zwölf Kommunen auf den neusten Stand der Technik gebracht, was das Handling bei der Wartung der Geräte und Masken enorm erleichtert. Auch Kreisbrandinspektor Marco Kauffunger lobte diese gemeinsame Beschaffungsaktion und bedankte sich bei Jörg Fleischhut, der mit dieser Initiative den richtigen Weg eingeschlagen habe. Weiter sollen zwei Atemschutzverbünde in Rotenburg und Bad Hersfeld auf den Weg gebracht werden, was die Effizienz und die Herstellung einer schnellen Einsatzbereitschaft der beteiligten Wehren weiter steigern dürfte. Viel Lob für die Initiatoren gab es von Wildecks Bürgermeister Alexander Wirth, der auch im Namen seiner Amtskollegen sprach. "Ein tolles Projekt, was da gemeinsam auf den Weg gebracht wurde."

Neuen Pressluftatmer und Masken

Die neuen Überdruckgeräte vom "Typ Dräger AirBoss" lösen die bisherigen Interspiro und Dräger Altgeräte ab, weil die neuen einen besseren Tragekomfort haben und auch einfacher zu reinigen sind. Zusätzlich sind auch die alten Masken gegen die neuen Überdruckmasken vom Typ Dräger FFP 7000 ausgetauscht worden und somit haben die Feuerwehren in den zwölf Kommunen jetzt alle auf das neue Überdruck-System umgestellt. Mit dieser neuen und zukunftsweisenden Technik, ist für die Atemschutzgeräteträger zukünftig sichergestellt, dass in die Maske keine Schadstoffe mehr eindringen können. Auch das Atmen unter der Maske ist damit für die Einsatzkraft wesentlich leichter. Alle Geräte wurden im Mietkauf beschafft und der Mietvertrag läuft über zehn Jahre.

Einweisung durch Atemschutzgerätewarte

Bevor aber die neuen Geräte an die Wehren ausgegeben wurden, fanden kurze Einweisungen durch die Atemschutzgerätewarte statt. Einige Probleme gab es noch bei den Halterungen in den Löschfahrzeugen zu beseitigen, da diese teilweise nicht für die Größe der neuen Geräte vorgesehen waren. Aber dank des handwerklichen Geschicks einiger Feuerwehrleute wurden diese Hindernisse schnell beseitigt.

Neue und leichtere Atemluftflaschen

Auch die alten Stahlflaschen sind ausgemustert und durch neue und wesentlich leichtere CFK-Atemluftflaschen ersetzt worden. Die alten sechs-Liter-Stahlflaschen schlugen mit einem Gewicht von 10 kg und 1.640 Liter Luftvorrat zu Buche. Die neuen CFK-Flaschen sind mit 4 kg um ca. 50 Prozent leichter. Außerdem verfügen die neuen CFK-Flaschen über einen ca. 200 Liter größeren Atemluftvorrat. Damit ist die Gewichts-Belastung für die Einsatzkräfte mit diesen, aus einem Aluminiumkörper bestehenden und mit Kohlefaser-Verbundwerkstoff gefertigten Flaschen wesentlich leichter und senkt damit die körperliche Belastung für die Feuerwehrleute im Einsatzfall. Allerdings ist die CFK-Flasche anfälliger gegenüber mechanischen und chemischen Einflüssen als die herkömmliche Stahlflasche.

Bewegungslosmelder "Bodyguard 1.000" für die Einsatzkräfte

Zusätzlich haben einige der oben genannten Kommunen noch Bewegungslosmelder, auch unter dem Begriff Totmannwarner bekannt, mit beschafft, denn diese kleinen Piepser erhöhen nochmals die Sicherheit der Feuerwehrleute im Einsatz unter Atemschutz. Die Einsatzkräfte im Atemschutzeinsatz können damit in Gefahrensituationen schnell lokalisiert, gewarnt und - wenn nötig - gerettet werden. Wenn über eine Zeitdauer von 25 Sekunden keine Bewegung und innerhalb von weiteren acht Sekunden keine Aufhebung des Warnzustands erfolgt, sendet der "Bodyguard 1.000" akustische (102-112 dBA) und optische Signale, damit der Sicherheitstrupp ihn schnell orten und aus dem Gefahrenbereich retten kann.

Sicherheitstrupptasche, Rettungspack-System RPS 3500

Diese Tasche beinhaltet eine CFK-Atemluftflasche, eine Armatur mit Druckminderer und Manometer zum direkten Anschluss an eine Atemluftflasche, einen lange Druckschlauch mit einem sogenannten Ypsilon-Stück als Verteiler zum möglichen Anschluss von Lungenautomaten und Brandfluchthauben. Mit dieser unabhängigen Atemluftversorgung können verunfallte Personen oder Einsatzkräfte aus einem verrauchten Gebäude gerettet und so vor dem Einatmen von Rauch- oder Brandgasen geschützt werden. Auch diese Ausrüstung haben einige Kommunen mit beschafft.

Wartung der Atemschutzmasken

Für das Reinigen der AT-Masken hat sich die Herstellerfirma eine einfache und sehr effektive Lösung einfallen lassen, den sogenannten Dräger-Wendebeutel. Er hat zwei Farben. Grün bedeutete, die Maske ist gereinigt, und wenn der Beutel gewendet wird, zeigt er die Farbe Rot, das bedeutet die Maske war im Gebrauch und muss gereinigt und desinfiziert werden. (Gerhard Manns) +++

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