Fußball-Verbandsliga

Am Blau-Weißen Sonntag möchte der FC Eichenzell das nächste Derby gewinnen

Traf doppelt im Derby in Bronnzell: Eichenzells Ferhat Yildiz
Archivfoto: memento36

30.09.2022 / EICHENZELL - Ihre Sportplätze liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt, es ist Blau-Weißer Sonntag beim FC Eichenzell - und es ist echte Derby-Zeit: zu etwas ungewohnter Anstoßzeit, nämlich um 16.15 Uhr, hat der FC Eichenzell in der Fußball-Verbandsliga die SG Johannesberg zu Gast. Der Gastgeber ist nach drei Siegen in Folge und 13:4 Toren bis auf Rang fünf geklettert - die SGJ hat sich ebenfalls in den letzten Wochen stabilisiert. Beste Vorzeichen für ein prickelndes Duell der Nachbarn.


"Nein. Nein. Nein", sagt Sebastian Sonnenberger entschieden. Vom Etikett "Höhenflug", das so manchem im Fußball vorschnell angedichtet wird, möchte er nichts wissen. "Das ist das Resultat guter Arbeit", erklärt der Spielertrainer des FC Eichenzell. "Im Vorbeigehen geht in dieser Liga nichts. In jedem Spiel wird uns alles abverlangt. Wir sind auf dem Boden geblieben. Und wir wissen, wo wir herkommen."

Sonnenberger: Haben mit dem Ball einen Schritt nach vorn gemacht

Blickt man auf Eichenzells Bilanzen, fällt die Tordifferenz auf. 29 erzielte Tore sind der beste Wert der Liga (vor Barockstadts Zweiter und Hünfeld) - 26 Gegentreffer aber der zweitschlechteste Wert (nur Aufsteiger Wabern musste mehr Tore hinnehmen). Zahlen machen bisweilen nur die Statistik fett und besitzen nicht unbedingt viel Aussagekraft. Sonnenberger sieht es ähnlich und ordnet das so ein: "Es spiegelt eine Entwicklung wider. Für mich ist es wichtig, dass wir mit dem Ball etwas anfangen können. Dass wir aktiv sind. Da haben wir einen Schritt gemacht."

Die andere Seite der Medaille ist für ihn natürlich auch ein Thema. "Wir stehen in der Restverteidigung noch nicht so gut."  Der Spielertrainer ergänzt: "Ich sehe die Entwicklungsschritte, die ich sehen will. Aber zufrieden bin ich noch nicht. Wir haben noch Verbesserungsbedarf." Wichtig für Eichenzells positive Entwicklung ist sicher, dass der Kader verbreitert wurde. Am vergangenen Samstag erst entschied der FCE ein anderes Tür-an-Tür-Derby für sich. Mit 4:2 gewann er bei Aufsteiger Bronnzell. Fehlen wird dem Gastgeber Defensiv-Künstler Gabriel Müller. Ein schmerzhafter Verlust. Mit einigen erkrankten Spielern und anderen Dingen hat Sonnenbergers Team zu kämpfen, doch er betont: "Wir werden eine schlagkräftige Truppe zusammenkriegen." 

Stabilität ist eingekehrt in Johannesberg - zuletzt fünf Punkte aus drei Spielen

Dass die SG Johannesberg alles andere als Laufkundschaft ist, hat sie in den letzten Wochen hinreichend bewiesen. Ihre Bilanz ist ausgeglichen, mit zwölf Punkten ist sie Neunter. Nach den torreichen Auswärtsniederlagen in Hünfeld und Bronnzell (elf Gegentore in zwei Spielen) und dem folgenden spielfreien Wochenende ist offenbar ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Fünf Punkte in drei Spielen - der Heimsieg gegen das Spitzenteam Dörnberg, der Punkt für die Moral in Sandershausen und das torlose Unentschieden gegen Tabellenführer Hünfeld - waren die Folge.

Auf eigenem Platz steht sie gut da: bei elf Punkten in fünf Spielen ist sie noch ungeschlagen. Auf fremdem Platz aber drückt der Schuh: In vier Versuchen gelang noch kein Sieg. Ob die SG Johannesberg das ändern kann im Derby am Blau-Weißen Sonntag? (wk) +++

Sebastian Sonnenberger

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