Junge Landwirte im Nebenerwerb
100 Prozent Liebe und 100 Prozent Wagyu: Die Ranch von Isabell und Thiemo
Fotos: Hans-Hubertus Braune
01.10.2022 / BAD HERSFELD - Die Liebe zur Natur, zur Landwirtschaft und den Tieren vereint Isabell Lenz und Thiemo Bohl. Neben ihrem Arbeits- und Schulalltag betreiben sie im Nebenerwerb eine kleine, aber feine Landwirtschaft. Die beiden jungen Leute sind verlobt und leben auf dem Hof von Isabells Eltern zwischen Beiershausen und Asbach (Bad Hersfeld, Landkreis Hersfeld-Rotenburg).
Tagsüber drückt der 28-jährige Thiemo die Schulbank in Fulda. Der gelernte Industriemechaniker und Landwirt bildet sich zum Betriebswirt für Agrarwirtschaft weiter. Isabell (26) ist Diplom-Finanzwirtin.
Mittlerweile haben sie über 20 Wagyu-Rinder
Mittlerweile haben sie über 20 Wagyu-Rinder. Der Name Wagyu bedeutet übersetzt "japanisches Rind" und steht für eine der exklusivsten Rinderrassen weltweit. Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei den Wagyu-Rindern, welche auch als Kobe-Rinder bekannt sind, um Tiere japanischen Ursprungs. Seit einigen Jahren werden Wagyus auch außerhalb Japans gezüchtet. Bis vor circa 150 Jahren wurden Wagyus ausschließlich als Arbeitstiere, überwiegend zur Reisernte und im Bergbau, eingesetzt."Unsere Tiere werden in einem natürlichen Herdenverband – der Mutterkuhhaltung – gehalten. Die Kälber bleiben dabei neun Monate lang bei ihrer Mutterkuh und grasen das Frühjahr, den Sommer und Herbst über auf den Weiden um unseren Hof. Den Winter verbringen die Tiere im Stall. Die Fütterung der Tiere erfolgt aus eigenem Anbau, dazu dienen circa 25 Hektar Grünland und 20 Hektar Ackerland", schreiben sie.
Unvergleichbare Fettmarmorierung
Ein Metzger und Fleischsommelier schlachtet ihre Wagyu-Rinder. "Das spielt uns in die Karten. Die Fleischqualität ist uns wichtig", sagt Isabell Lenz. Mittlerweile haben sie einige Stammkunden. Ein Rentner habe neulich zu ihr gesagt, dass er jetzt ein paar Wochen spare und sich dann auf das leckere Wagyu-Fleisch freue. Sich etwas gönnen, das ist für ihre meisten Kunden das besondere Gefühl. Dafür geben sie trotz der aktuell schwierigen Zeit mehr Geld aus. Das Wagyu-Rindfleisch ist nichts für den Alltag. Aber für ein besonderes Essen mit der Familie oder guten Freunden und Partnern.
"Bei uns sehen unsere Kunden, wo die Tiere stehen"
Trotzdem lassen sie sich ihren Mut, ihre Leidenschaft und Optimismus nicht nehmen. Den Nebenerwerbsbetrieb von Isabells Eltern wollen sie irgendwann übernehmen. Und für die kommenden Monate und zu Weihnachten haben sie bereits einige Vorbestellungen. Mit Liebe und Leidenschaft blicken sie in ihre gemeinsame Zukunft als Landwirte. Weitere Informationen zur Wagyu Ranch Waldhessen im Internet unter der Adresse Wagyu Ranch Waldhessen . (Hans-Hubertus Braune) +++