Spendenaktion

Erste Bilanz nach dem Großbrand in Platz – Dank an alle Einsatzkräfte

Großeinsatz im Markt Geroda.
Archivfotos: O|N/Henrik Schmitt

13.08.2022 / MARKT GERODA - Den Schaden durch den Großbrand in Platz, der am Mittwoch (10. August) einen Großeinsatz von Einsatzkräften aus der direkten Umgebung und darüber hinaus auslöste, könne man noch nicht ganz genau beziffern, sagt Gerodas Bürgermeister Alexander Schneider, der den Brand auch gemeldet hatte. "Die Nachbarschaftshilfe funktioniert", freut sich der 34-Jährige, das lässt sich daran fest machen, dass die Personen, die in entsprechend betroffenen Häusern wohnten, bei Verwandten und Freunden im Ort untergekommen sind und hier gut versorgt werden.


23 Personen wurden am Einsatztag vom Rettungsdienst vor Ort wegen Atembeschwerden behandelt, eine Person wurde leicht verletzt. Ein Wohnhaus kann nahezu sofort wieder bezogen werden, die anderen beiden seien bedingt bewohnbar, das werde sich in den nächsten Tagen klären, so Schneider. In rasender Schnelligkeit hatten die Flammen rund zehn Gebäude, bestehend aus Häusern, Scheunen und Schuppen, erfasst.

"Am Donnerstag konnten Brandfahnder der Kripo Schweinfurt erstmals den Brandentstehungsort betreten, von dem aus sich ein Feuer über mehrere Gebäude ausbreitete und einen immensen Sachschaden verursachte", erklärt Andy Laake vom Polizeipräsidium Unterfranken. "Erste Ermittlungsergebnisse lassen nun darauf schließen, dass sich in einer Scheune eingelagerte Heuballen durch direkte Sonneneinstrahlung selbst entzündet haben." Erste Schätzungen – das ist dem Polizeibericht zu entnehmen - deuten auf einen entstandenen Sachschaden in großer sechsstelliger Höhe hin. Die neue Lagerhalle der Gemeinde, in der Winterfahrzeuge standen, ist komplett abgebrannt. "Ein Großteil der Gebäude ist gemeindlicher Grund, sie sollten ohnehin abgerissen werden", fasst Bürgermeister Alexander Schneider den Schaden sachlich zusammen.

"Der Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Geroda lief noch bis in die Abendstunden", führt Kreisbrandmeister Alexander Marx vom Landkreis Bad Kissingen aus. "Sie kontrollierte die Brandstelle, löschte Glutnester oder wässerte vorsorglich noch angrenzende Flächen." Alle Floriansjünger –jüngerinnen und Einsatzkräfte hätten hervorragende Arbeit geleistet, so Marx. Während der beiden Tage waren rund 350 Feuerwehrleute in Platz vor Ort, insgesamt kamen rund 80 Fahrzeuge - sowohl taktische wie auch zum Transport gedachte – zum Einsatz. Unterstützung erhielten die Feuerwehren von Landwirten, sie zögerten in der Notlage nicht eine Sekunde und belieferten während der Brandphase mit Löschwasser: 30 Traktoren fuhren insgesamt, 25 davon brachten das wertvolle Nass an die Einsatzstelle, weitere unterstützten mit Anhängern und Grubbern. "Wir haben hochgerechnet und kommen in einen sechsstelligen Bereich, was die von den Landwirten und deren Helfern und Helferinnen gelieferte Wassermenge in Litern angeht", so Marx.

Zu den Einsatzkräften zählte auch die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) und das Einsatzleitfahrzeug des Katastrophenschutzes im Landkreis Bad Kissingen, sie halfen der Einsatzleitung von Einsatzbeginn bis circa 06:30 Uhr des Folgetages, zudem erfolgte eine Psychosoziale Notfallversorgung durch KBM Christian Neugebauer und Markus Frank. In mehreren Schichten hielten die Freiwilligen Feuerwehren Geroda, Breitenbach-Mitgenfeld, Burkardroth-Wollbach-Zahlbach und Waldfenster Brandwache. Während der Nachtstunden waren somit rund 40 Kräfte im Einsatz. Wertvolle Dienste leistete auch das Atemschutzzentrum Landkreis Bad Kissingen mit rund 100 Atemluftflaschen, sowie die Bergwacht, der Rettungsdienst des BRK, die Einsatzkräfte der Polizei und die Feuerwehr der Bundeswehr.

Spendenaktion

Über eine spontan ins Leben gerufene Spendenaktion von Bad Brückenau hilft! e.V. freut sich Schneider, denn "es zeigt, dass die Menschen Anteil nehmen und helfen wollen." Er bittet aber von Sachspenden abzusehen, man wolle koordiniert vorgehen und zunächst die Situation vor Ort prüfen. "Ich bin wirklich froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist", bilanziert Schneider das verheerende Feuer, "ich danke allen für ihre Hilfe." Auch stellvertretender Landrat Gotthard Schlereth und Innenstaatssekretär Sandro Kirchner, die sich am Mittwoch direkt vor Ort einen Überblick über die Lage verschafft hatten, danken allen Einsatzkräften – insbesondere auch den Landwirten, die mit ihren Traktoren Wasser zum Löschen transportierten. Der Landkreis, das hat Schlereth versprochen, werde sich erkenntlich zeigen. (pm) +++

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