Nach Bilanzmanipulation

Ex-Vorstandschef der R+S-Group erneut im Fokus der Staatsanwaltschaft

Beim Fuldaer Konzern R+S Group GmbH sind in der Vergangenheit Bilanzen manipuliert worden.
Archivfoto: O|N/Christian P. Stadtfeld

13.08.2022 / FULDA - Bereits im Februar 2022 hatte die Staatsanwaltschaft Fulda angekündigt, sich die Akten im Zivilprozess zwischen der R+S Group GmbH und zwei früheren Vorstandsmitgliedern, darunter auch der Ex-Vorstandsvorsitzende, anzuschauen. Jetzt wurde bekannt: Die Strafverfolgungsbehörde ist bereits tätig. Gegen den ehemaligen R+S-Vorstandschef Markus R. aus Fulda ist ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Das bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Freitag auf OSTHESSEN|NEWS-Nachfrage. Zuerst berichtete die Fuldaer Zeitung.



"Gegenstand des Verfahrens ist der Verdacht, Bilanzen unrichtig aufgestellt zu haben, woraus sich der strafrechtliche Vorwurf der Untreue bzw. des Betrugs ableiten könnte", sagte Sarah Beier, Staatsanwältin und stellvertretende Behördensprecherin gegenüber O|N. "Das Ermittlungsverfahren dauert an, weshalb ich um Verständnis dafür bitte, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine weiteren Einzelheiten genannt werden können."

Was ist passiert? Beim Fuldaer Konzern R+S Group sind in der Vergangenheit Bilanzen manipuliert worden. Dadurch ist dem Unternehmen nach eigenen Angaben ein Schaden in Höhe von 8 Mio. Euro entstanden. Dieses Geld will die Geschäftsführung des 3.000-Mann-Betriebes von den Verantwortlichen zurück und hat Schadensersatzklage eingereicht. Der Vorwurf richtet sich gegen den Firmengründer und langjährigen Vorstandsvorsitzenden Markus R. sowie Matthias H., den damaligen Finanzvorstand (O|N berichtete).

Unsere Redaktion erreichte Markus R. am Abend telefonisch im Ausland. Er sei für unsere Fragen erst am Montag wieder persönlich zu sprechen, erklärte später aber schriftlich: "Die Staatsanwaltschaft hat bislang weder mit meinem Anwalt noch mit mir Verbindung aufgenommen. Unabhängig davon war zu erwarten, dass sie ein Ermittlungsverfahren aufzunehmen hat. Die Ankündigung der Staatsanwaltschaft begrüße ich, da diese objektiv auch entlastende Aspekte zu berücksichtigen hat." OSTHESSEN|NEWS bleibt am Thema dran und berichtet nach. (nb/cps) +++

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