Pokal-Finale des Kreises Lauterbach-Hünfeld

Fußballer des Hünfelder SV siegen beim A-Ligisten Wölf mit 10:1

Kevin Krieger (Mitte) erzielte drei Tore für den Hünfelder SV
Archivfoto: Siggi Larbig

28.05.2022 / EITERFELD - Der Fußballkreis Lauterbach/Hünfeld hat den erwarteten Sieger im Pokalwettbewerb 2022: Noch-Hessenligist Hünfelder SV setzte sich am Freitagabend im Endspiel beim A-Liga-Vierten SV Wölf mit 10:1 (5:0) durch. Für den unterklassigen Gastgeber sollte es das Spiel seiner Vereinsgeschichte werden - der Gewinner aber war nach zwei zeitigen Toren in allen Belangen überlegen. 


Die Geschichte des Vergleichs war, wie es das Ergebnis vermuten lässt, nicht kompliziert. "15 bis 20 Minuten lang haben wir das gut gemacht", befand Wölfs spielender Co-Trainer René Dieterich, "wenn wir das 0:0 länger halten, dann bin ich mal gespannt, wie es ausgeht". Das mag stimmen, ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Das unterklassige Team verteidigte anfangs gut, tief, vielbeinig und aufopferungsvoll gegen den Favoriten. Dem jedoch gelangen in diesen 20 Minuten zwei wegweisende Tore.

Maxi Fröhlich bricht den Bann - Marvin Weyer legt unfreiwillig auf

Nach knapp einer Viertelstunde ging Hünfeld in Führung, als Wölfs stark haltender Keeper Jessaja Spies nach einer Flanke an den "langen Fünfer" angegangen wurde - der Ex-Hofbiererer Maxi Fröhlich dies jedoch zum 1:0 für den HSV nutzte. Türöffner Nummer zwei nur sechs Minuten später - und das sah erstmals nach Fußball aus beim Favoriten aus, der anfangs kein Durchkommen fand, dem aber zunächst auch das Tempo fehlte. Sebastian Alles legte Fröhlich in den Raum, der mit ihm mit Laufduell befindliche Marvin Weyer wollte retten und verlängerte unfreiwillig zu Kevin Krieger, der nur noch einschieben musste.

Der Gastgeber musste in der Folge etwas offener agieren - Hünfeld drehte nun auf und zeigte seine Überlegenheit. Fußballerisch, vor allem individuell, Passspiel, Spielgeschwindigkeit, Physis, Zweikampfverhalten - in jedem dieser Punkte war der HSV voraus. Nach drei Toren binnen zehn Minuten war der Käse mit dem 5:0 zur Pause endgültig gegessen. Hünfeld kombinierte jetzt flüssig - fein anzuschauen war das Zusammenspiel nach einem Freistoß zum 4:0. Alles passte flach zu Julian Rohde, der dem Torschützen Fröhlich direkt auflegte.

Bastian Wiegand glückt per Foulelfmeter der Ehrentreffer

Groß war der Jubel beim eifrigen Außenseiter, als Bastian Wiegand kurz nach Wiederbeginn per verwandeltem Foulelfmeter der Ehrentreffer für den SV Wölf gelang. Der Torschütze war auch im Pech, als er bei der ersten Torchance seines Team nach einem Konter den Ausgleich zum 1:1 verpasste, als er nach Philipp Langes nicht richtig an den Ball kam. Schwer vorstellbar aber, dass dies viel am Spielverlauf geändert hätte. Im weiteren Verlauf schraubte der Favorit, der nun leichtes Spiel hatte, das Ergebnis in die Höhe. André Vogt machte es in der Schlussminute gar zweistellig. Pokalspielleiter Bernd Kraft nahm die launige Siegerehrung vor.

Auch wenn die Spielserie noch nicht ganz beendet ist - es war auch ein Abend der vorzeitigen Abschiede in Wölf. Beim A-Ligisten hört das Trainerduo Michael Straub/René Dieterich nach der Saison auf; zwei Spiele hat der SV Wölf in der Hünfeld/Hersfelder Staffel noch vor der Brust - am Sonntag wartet eine neue Herausforderung, wenn Spitzenreiter Burghaun in Wölf gastiert. Und einige Spieler des Hünfelder SV erwartet am Sonntag in Bad Vilbel ihr letzter Einsatz für den HSV, bei dem wieder Oldie Stefan Ohneiser mitwirkte und der scheidende Co-Trainer Simon Grosch gut eine halbe Stunde zum Einsatz kam. Einer von ihnen, der Hilderser Franz Faulstich, wird am Sonntag nicht spielen können: Ihn erwischte es wieder am Oberschenkel - Steffen Witzel steht bereit. Immerhin: Ist das Spiel in Bad Vilbel vorüber, geht es für die Hünfelder in den Flieger nach Mallorca. (wk)


SV Wölf: Spies - Göllmann, Dieterich, Herber, Weyer - S. Meissmer (78. Damrow), Bock (56. Bachmann), Trott, Lange, Kehl - Wiegand sowie Diel, Straub, Adomeit, Schäfer
Hünfelder SV: Brunner - Ohneiser (76. Witzel), Faulstich (56. Grosch), Häuser, Schilling - Alles, Gadermann - Vogt, Rohde (46. Vogler) - Krieger
Schiedsrichter: Andreas Henkel
Tore: 0:1 Fröhlich (15.), 0:2 Krieger (21.), 0:3 Krieger (35.), 0:4  Fröhlich (38.), 0:5 Gadermann (45.), 1:5 Wiegand (47., Foulelfmeter), 1:6 Krieger  (48.), 1:7 Vogt (49.), 1:8 Alles (76.), 1:9 Vogt (81.), 1:10 Vogt (90.)
Zuschauer: 300 +++

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