Von Sevilla in den Schwarzwald

Extremläufer Sascha Gramm: "Und plötzlich hatte ich den Europapokal im Arm"

Sascha Gramm mit dem Europapokal
Fotos: Privat

27.05.2022 / FULDA - Die vergangenen Tage dürfte Sascha Gramm wohl nie vergessen. Vergangenen Freitag feierte der Extremläufer aus Hainzell seinen Geburtstag, einen Tag später ging es in den Schwarzwald, wo er den dreitägigen Etappenlauf Schwarzwald-Ultra gewann. Und als wäre das nicht schon Grund genug zur Freude, hielt er in Sevilla auch noch die Europapokal-Trophäe in der Hand.



Wie es dazu kam? Die Geschichte fällt wohl unter die Rubrik "Zur richtigen Zeit am richtigen Ort" und klingt unglaublich. "Ich bin mit dem Charterflugzeug der Firma Wemag mitgeflogen, dort kam ich ins Gespräch mit jemandem, der sein Hotelzimmer teilen wollte. Wie sich vor Ort herausstellte, war das Zimmer genau in dem Hotel, in dem auch die Eintracht wohnte", erzählt Gramm.  

Feiern mit den Eintracht-Profis 

Dort kamen er und drei Mitreisende nach dem Spiel mit Mitgliedern des Aufsichtsrats der Eintracht ins Gespräch – und die luden sie prompt zur offiziellen Mannschaftsfeier ein. "Wir haben dann mit den Spielern und ehemaligen Profis den Titel gefeiert. Irgendwann gegen 4 Uhr hatte ich den Pokal dann sogar selbst in der Hand", sagt Gramm lachend.

Und es kam sogar noch besser. Als sie am nächsten Tag mit dem Shuttle Richtung Flughafen wollten, kam ihnen Eintracht-Vorstand Axel Hellmann entgegen. Er fragte zunächst, ob die Jungs Spaß gehabt hätten. "Und dann fragte er seine Assistentin, ob sie nicht noch ein Geschenk für uns hätten. Die kramte dann in einem Koffer und überreichte uns Original Sieger-T-Shirts."

Sieg beim Schwarzwald-Ultra 

Trotz der wohl unvergesslichsten Party seines Lebens, Alkohol war für Gramm in Sevilla tabu. Schließlich hatte der Extremläufer noch eine sportliche Aufgabe vor der Brust. Von Samstag bis Montag weilte er im Schwarzwald, um dort am Schwarzwald-Ultra teilzunehmen. Der Lauf ging über drei Etappen mit einer Länge von jeweils rund 50 Kilometern. Und bis auf kleines Malheur auf der zweiten Etappe, ging diesmal alles glatt. "Ein Förster hatte, warum auch immer, die Wegmarkierungen entfernt. Dadurch verlief sich die Spitzengruppe im Wald und musste ein paar extra Kilometer laufen", so der Hainzeller. Am Ende fiel das Ganze aber nicht weiter ins Gewicht, Gramm gewann den dreitägigen Lauf souverän.

Der Schwarzwald-Ultra war aber nur ein erster Aufgalopp. In knapp acht Wochen geht es für ihn nach Norwegen, wo es 140 Kilometer nonstop und 9000 Höhenmeter zu bewältigen gilt. "Das wird eine Monsterherausforderung, aber hinter mir liegt eine perfekte Woche, ich hoffe es geht so weiter." Und wer weiß, vielleicht gibt ihm der Zauber des Europapokals noch mal eine Portion extra Kraft. (fh)+++

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