Parkplatznot, Scherben, Klingelmännchen

Ein Anwohner an der Hochschule ist entnervt - Präsident bietet Gespräch an

Parkplätze sind knapp um die Hochschule Fulda herum
Symbolbilder: pixabay

27.05.2022 / FULDA - Ein offensichtlich ziemlich aufgebrachter O|N-Leser hat jetzt seinem Ärger deutlich Luft gemacht. Als Nachbar der Hochschule Fulda hat er häufig Mühe, einen Parkplatz zu finden und stört sich auch an Lärm  - vor allem in der Nacht - und zerborstenen Flaschen auf dem Bürgersteig. Und dann gibt es da offenbar auch noch Witzbolde, die Klingelstreiche verüben. Dafür macht er offensichtlich Studierende der Hochschule Fulda verantwortlich. Hier seine Beschwerde im Wortlaut:



"Ständig wird informiert über diese ach so tolle Fachhochschule in Fulda. Warum berichten Sie nicht einmal darüber, wie extrem der Lärm in der Wohngegend dieser Fachhochschule ist? Warum berichten Sie nicht über das Zuparken der Anwohner? Wir müssen unsere Einkäufe teilweise 100 Meter weit nach Hause tragen, wenn wir überhaupt einen Parkplatz finden. Selbst die abgesenkten Bordsteine für Gehbehinderte werden gnadenlos zugeparkt und die Stadt Fulda tut NICHTS dagegen. Kontrollen finden nur sehr, sehr selten oder vielleicht nach Aufforderung statt. Wozu haben diese 'Studierenden' eigentlich ein Parkhaus und Parkfläche?


Von der nächtlichen Ruhestörung, den Glasscherben auf dem Gehsteig, nach der 10.000sten Veranstaltung und den Klingelmännchenspielen (wie alt sind diese Studierenden und deren Besucher eigentlich?) mitten in der Nacht mal ganz abgesehen. Selbst Sachbeschädigung war schon dabei! Schade für die wenigen Studenten, die wirklich sehr nett sind und sich anständig benehmen! Ein sehr großer Teil ist meiner Meinung nach nicht zu ertragen. Leider wird Respekt und Toleranz immer nur von der Seite der Geschädigten erwartet." 

Wir haben den Mailabsender gebeten, sich doch bei uns zu melden, damit wir seiner Beschwerde auf den Grund gehen können, doch bislang hat er das nicht getan. Und obwohl wir noch keine ähnlich lautenden Klagen gehört haben, wollten wir von der Pressestelle der Hochschule wissen, ob dort solche Beschwerden von Anwohnern bekannt sind und wie man seitens der Hochschulleitung das Verhältnis von Studierenden und "Normalbevölkerung" beurteilt. 

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. "Die Hochschule Fulda nimmt diese Kritik sehr ernst. Die Studierenden werden regelmäßig sensibilisiert, möglichst nicht mit dem Auto zum Campus zu kommen, sondern die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Rad zu nutzen. Die große Mehrheit der Studierenden kommt übrigens nicht mit dem Auto an die Hochschule. Und wenn sie doch mit dem Pkw kommen, dann werden sie darauf hingewiesen, auf den ausgewiesenen Parkplätzen der Hochschule zu parken", schreibt uns die Pressestelle.

"Zudem bauen wir das Parkplatzangebot für Hochschulangehörige um 250 weitere Plätze aus, wenn die neu erworbene Teilfläche des Rhön Energie-Geländes als "Campus Nord" erschlossen wird. Und nicht zuletzt, um das Radfahren zu fördern, führen wir gerade ein 'FahrRad-Semester' durch, bei dem wir mit ganz vielen unterschiedlich Aktionen um die stärkere Benutzung des Fahrrads als attraktive Mobilitätsalternative werben", heißt es weiter.

Bleiben die angesprochenen Probleme nächtlicher Ruhestörung, der Glasscherben und nicht zuletzt der bösen Klingelstreiche. Sollten diese tatsächlich von Studierenden verursacht worden sein, wofür es bisher keine Belege gibt, kann man eigentlich nur an deren Vernunft appellieren, künftig mehr Rücksicht auf die Nachbarschaft zu nehmen. 
 
Grundsätzlich ist der Hochschule Fulda sehr an einem guten Miteinander gelegen: "Und wenn der anonyme Schreiber Interesse hat, bietet der Präsident der Hochschule Fulda, Prof. Dr. Karim Khakzar, ihm einen persönlichen Gesprächstermin an", heißt es in deren Statement abschließend. (ci) +++

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