Innovatives Projekt

Bürger der Eichhofssiedlung steuern ihre Straßenbeleuchtung selbst

Die Bürgerinnen und Bürgern können die Straßenbeleuchtung individuell steuern.
Foto: Stadt Bad Hersfeld

17.05.2022 / BAD HERSFELD - Bürgermeister Thomas Fehling hatte Anfang März über einen wichtigen Teilbaustein im Rahmen des innovativen Projektes zu Modernisierung der Straßenbeleuchtung berichtet: die Möglichkeit der individuellen Steuerung der Straßenbeleuchtung per APP.



Dem Angebot, die mehr als 85 nach dem neuesten Stand der Technik umgerüsteten Straßenleuchten direkt einzustellen, sind bereits zahlreiche Interessierte gefolgt. Die Stadtverwaltung und die Urban Lighting Innovations suchen trotzdem noch weitere experimentierfreudige Bürgerinnen und Bürger im Eichhof. Es gibt keine Technikhürde in der Bedienung der intuitiv angelegten APP. Die bisher registrierten Nutzerinnen und Nutzer haben seit Beginn der Testphase fast 500 Mal die APP zur Einstellung nach ihren jeweiligen Wünschen genutzt.

Zum Einstieg in das Projekt und zum schnellen, unkomplizierten Loslegen ist es lediglich nötig, sich unter der E-Mail-Adresse uiaas@uli.city registrieren zu lassen und Daten zur Person, zum verwendeten Endgerät und zum Betriebssystem weiterzuleiten. Die Daten werden nur für das Projekt verwendet und dann wieder gelöscht. Im Anschluss an die Registrierung kann die APP zum Test heruntergeladen werden und ist dann sofort einsatzbereit. Die APP ist für die beiden derzeit maßgebenden Betriebssysteme Android und iOS gleichermaßen kostenfrei verfügbar.

Ein Feedback zu gesammelten Erfahrungen und Einschätzungen kann ebenfalls über die E-Mail-Adresse gegeben werden. Einstellbar sind bei allen Leuchten die sogenannte Lichttemperatur in einem warmweißen Lichttemperaturspektrum zwischen 2.200 Kelvin und 3.000 Kelvin. Eher kühler wirkende Leuchten mit 4.000 Kelvin gehören mittlerweile der Vergangenheit hat. Gerade aus Gründen der Insektenfreunlichkeit und um vom menschlichen Auge als angenehm empfundene Lichtstimmungen einzustellen, sind die installierten Leuchten in der Lage, dieses Spektrum abzudecken. Zusammen mit der ebenfalls bei allen Leuchten gegebenen Einstellbarkeit der Lichtintensität ergibt sich hier ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz. 

"Ursprünglich war bei uns wie bei allen Betreibern von Straßenbeleuchtungen die Reduzierung des Stromverbrauches der Hauptgesichtspunkt. Hier gehen wir nach aktuellen Messwerten von mindestens 60 – 70 Prozent Stromverbrauchsminderung aus! Nun – mit der Umstellung der Straßenbeleuchtung in der Eichhofsiedlung, der Berliner Straße und dem nördlichen Stadtring – widmen wir uns zusammen mit Urban Lighting Innovations, Schréder und den Stadtwerken – gezielt den Gesichtspunkten "Lichttemperatur", "Lichtintensität" und "Lichtausbreitung". Und das ist definitiv noch nicht alles! Wir reagieren auf die neuesten Anforderungen aus dem Bereich des Umweltschutzes, indem wir auch die diffuse Lichtausbreitung begrenzen. Das Wort "Lichtverschmutzung" ist mittlerweile einer der Hauptdiskussionspunkte.", so Thomas Fehling. Im Bereich der Breslauer Straße, Danziger Straße und der Fünfkirchener Straße ist es bei mehr als 15 Leuchten exklusiv möglich, zusätzlich auch die Lichtausbreitung einzustellen. Da in der Mährich-Schönberger-Straße vor einigen Jahren eine Modernisierung nach dem damaligen Technikstandard erfolgt ist, ist dieser Bereich als einziger nicht für eine APP-Steuerung erreichbar. 

"Wir werden die Maßnahmen unseres Beleuchtungsprojektes zusammen mit allen Partnern, wissenschaftlich und neutral durch TU Berlin begleitet, sorgsam auswerten und in unsere weitere Strategie zur umweltschützenden und verbrauchsreduzierenden Modernisierung unserer noch nicht auf LED umgestellten Straßenleuchten einfließen lassen.", so Thomas Fehling mit einem Ausblick auf die nächsten Monate. (pm)+++

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