Keine kostenlose Müllhalde!

Unrat, Abfall, Sondermüll: Im Landkreis Fulda türmt sich illegal entsorgter Schrott

Immer häufiger türmt sich allerlei Schrott in den Wäldern oder auf Parkplätzen
Fotos: Miriam Rommel

17.05.2022 / REGION - Bauschutt, Autoreifen, Gartenabfälle, Sperrmüll: Es gibt nichts, was heutzutage nicht im Wald und an seinen Rändern illegal entsorgt wird. Was für normale Menschen zwar unvorstellbar ist, nimmt allerdings bundesweit stark zu. Auch in Osthessen sind immer mehr Müllsünder unterwegs.



Kaum jemandem ist bewusst, wie lange Müll im Wald liegt. Plastik zum Beispiel verrottet nicht, sondern wird erst nach Jahrzehnten zersetzt. Das dadurch entstehende Mikroplastik verbleibt in der Natur. Selbst eine Bananenschale benötigt rund drei Jahre, um zu verrotten.

Immer häufiger verletzen sich Wildtiere am Müll, Igel stecken beispielsweise in Gläsern oder Dosen fest, Vögel bauen mit Plastik ihre Nester, die Jungvögel unterkühlen und sterben schlussendlich. Untersuchungen des Hessischen Landeslabors (LHL) haben kürzlich per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) in Lebern von Wildschweinen nachgewiesen. Bislang wurden sieben Wildschweinleberproben aus verschiedenen hessischen Landkreisen untersucht. In allen untersuchten Leberproben wurden PFC nachgewiesen.

PFC werden in einer Vielzahl von Verbraucherprodukten eingesetzt. Gesundheitlich unbedenklich sind die Chemikalien deswegen allerdings nicht. PFC sind außerdem kaum abbaubar und verbleiben für einen sehr langen Zeitraum in der Umwelt. Wegen ihrer besonderen Eigenschaften (wasser-, fett- und schmutzabweisend sowie chemisch und thermisch stabil) finden sie in vielen Verbraucherprodukten wie Kochgeschirr, Textilien und Papier Anwendung. Auch in der Lebensmittelverpackungsindustrie spielt PFC etwa bei Pappbechern oder Pizzakartons eine große Rolle.

Wie die Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft erklärt, nimmt die illegale Müllentsorgung seit Jahren zu: Alte Autoreifen, Elektrogeräte oder Fensterscheiben: vieles findet mittlerweile den Weg in die Natur, obwohl dafür (zu Recht) hohe Strafen drohen. (mr) +++

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