Liebenswertes Leben auf dem Dorf
Wie stellen sich Kommunen für die Zukunft auf? Dr. Mischak übergibt Bescheide
Fotos: Sabine Galle-Schäfer/Vogelsbergkreis
01.12.2021 / REGION VB -
Wie stellen sich Feldatal und Homberg für die Zukunft auf? Wie kann die Vielfalt dörflicher Lebensformen erhalten werden? Wie begegnet man dem demografischen Wandel? Und wie kann die gute Lebensqualität gesichert werden? Diese Fragen werden in den nächsten Wochen und Monaten intensiv diskutiert werden, denn in beiden Kommunen beginnt jetzt die sogenannte Konzeptphase im Rahmen der Dorfentwicklung. "Jetzt geht es richtig los", kommentierte Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak, als er Bürgermeisterin Claudia Blum und Bürgermeister Leopold Bach die Zuwendungsbescheide für die Erstellung eines integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK) überreicht. Beide Kommunen waren, so Dr. Mischak, im August als neue Förderschwerpunkte anerkannt worden. Die Stadt Schlitz ist einen Schritt weiter, dort sind bereits die ersten Projekte umgesetzt worden, jetzt konnte Stadtrat Willy Kreuzer einen Bewilligungsbescheid für die städtebauliche Beratung für die Jahre 2022 bis 2024 entgegennehmen.
Jeweils 50.000 Euro bekommen die Stadt Homberg und die Gemeinde Feldatal, die in den nächsten anderthalb Jahren ihr Entwicklungskonzept erarbeiten müssen. Dabei werden wichtige Themen ortsübergreifend und integriert behandelt, die Bürger sind dabei intensiv einzubeziehen. Das IKEK bildet die zentrale Fördergrundlage für den sich anschließenden Umsetzungsprozess. Darüber hinaus bietet es auch im Zusammenhang mit anderen Förderprogrammen und Wettbewerben eine solide Grundlage und hat dadurch einen Mehrwert weit über das Dorfentwicklungsprogramm hinaus.
Da funktionell und gestalterisch intakte Ortskerne sowohl für die Bewohner als auch für die Identität der Orte von großer Bedeutung sind, spielen in der hessischen Dorfentwicklung die Themen Stärkung der Innenentwicklung, Erhaltung der historischen Baukultur, Weiterentwicklung der Basisinfrastruktur sowie eine nachhaltige Bürgermitwirkung eine herausragende Rolle. "Als besondere Herausforderung ist die Innenentwicklung als Baustein für eine nachhaltige Dorfentwicklung anzusehen", unterstrich Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak bei der Bescheidübergabe.
Die Stadt Schlitz wurde bereits 2017 in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen, schon 2019 wurden die ersten Projekte bewilligt. Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak konnte Stadtrat Kreuzer nun einen Zuwendungsbescheid in Hohe von knapp 26.000 Euro überreichen. Das Geld steht für städtebauliche Beratung privater Bauwilliger beziehungsweise für kleine kommunale Projekte zur Verfügung. Der Berater bewertet die Bauwerke vor der Antragstellung auf Förderung. Er gibt zudem Tipps zur baulichen Gestaltung im Sinne der Dorfentwicklung. Für die bauinteressierten Bürger fallen bei der Beratung keine Kosten an. "Die städtebauliche Beratung soll dazu beitragen, die regionaltypische, traditionelle Bauweise und die jeweilige ortstypische Siedlungsstruktur zu erhalten und damit die Baukultur und die Identität der Dörfer bewahren", betonte der Erster Kreisbeigeordnete. "Damit der Flächenverbrauch nicht weiter ansteigt, ist es wichtig, die Sanierung von Altbauten zu bewerben und damit die Wohnqualität zu steigern und an heutige Bedürfnisse anzupassen", so Mischak abschließend. (pm) +++