Polizei gibt Tipps

Radfahren bei Schnee und Eis? So sind Sie sicher mit dem Fahrrad unterwegs

Auch in den Wintermonaten kann man ohne Probleme auf dem Fahrrad unterwegs sein - man sollte nur ein paar Hinweise beachten.
Symbolfoto: Pixabay

03.12.2021 / FULDA - Fahrradfahren ist sicher nicht nur in den Sommermonaten von Vorteil. Doch was gibt es bei niedrigen Temperaturen im Winter zu beachten? Wie mache ich das geliebte Zweirad winterfest? Zusammen mit dem Polizeipräsidium Osthessen geben wir Tipps für Winterradler.



Polizeihauptkommissarin Wiebke Noll, zuständig für Verkehrsprävention im Polizeipräsidium Osthessen, appelliert an Radfahrende, die auch im Winter ihr Zweirad nutzen:

- Geschwindigkeit an die entsprechenden Straßenverhältnisse und Wetterlage anpassen
- Sich selbst und das Rad sichtbar machen
- Zweirad für die kalte Jahreszeit umrüsten

"Um sich sicher mit einem Fahrrad im öffentlichen Straßenverkehr zu bewegen, sollte man einige Dinge beachten. Ganz wichtig ist natürlich die Ausstattung", erklärt Noll im O|N-Interview.

Zu einem verkehrssicheren Fahrrad gehören

- zwei voneinander unabhängige Bremsen
- eine Klingel
- eine Lampe und ein weißer Reflektor vorne
- ein rotes Rücklicht und ein roter Reflektor hinten
-  vier gelbe Speichenreflektoren (sogenannte Katzenaugen) oder reflektierende weiße Streifen an den Reifen oder Speichenreflektoren an allen Speichen sowie
- je zwei Pedalreflektoren

"Radfahrende können natürlich auch selbst einiges für ihre Sicherheit tun. Das Tragen eines Schutzhelms sowie heller, reflektierender Kleidung, macht Radfahrende für alle anderen Verkehrsteilnehmenden erheblich besser sichtbar und reduziert somit das Risiko übersehen zu werden", weiß die Polizeibeamtin. 

Eine der häufigsten Unfallursachen ist das Fahren mit "nicht angepasster Geschwindigkeit". Aus diesem Grund sollten Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer immer nur so schnell unterwegs sein, dass sie in Bezug auf die Straßen- und Verkehrsverhältnisse adäquat und rechtzeitig reagieren können. So stellen einige Hindernisse auf den öffentlichen Straßen die Radfahrenden immer wieder vor Herausforderungen. "Beispielsweise sollten Bordsteine am besten nicht in einem schmalen Winkel, sondern in einem Winkel von mindestens 45 Grad überfahren werden. Dies reduziert, insbesondere bei Nässe, die Gefahr wegzurutschen und zu stürzen", erklärt Noll.

Pedelecs immer beliebter

Im Jahr 2020 stieg die Zahl der Unfälle mit Pedelecs um 70,3 Prozent auf 63 Fälle (2019: 37) an. Dabei ist fast jeder fünfte Unfall auf zu schnelles Fahren zurückzuführen. Das Präventionsangebot der Polizei wurde daher erweitert. Unter dem Motto "PEDELEC … mit Rückenwind, aber sicher!" brachte die osthessische Polizei im Juni dieses Jahres mehrere Übungen über ihre Social-Media-Kanäle nach Hause. "Dort zeigen wir anhand von unterschiedlichen Fahrübungen, was bei der Benutzung eines motorisierten Fahrrads zu beachten ist. Außerdem wurden in diesem Jahr mehrere Fahrsicherheitstrainings für Pedelec-Fahrerinnen und Pedelec-Fahrer in allen drei Landkreisen durchgeführt."

Abschließend betont Noll: "Auch alle anderen Verkehrsteilnehmenden sollen in den Wintermonaten besonders aufmerksam sein. Wenn alle mitmachen, schaffen wir so mehr Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer." (nb) +++

Polizeihauptkommissarin Wiebke Noll, zuständig für Verkehrsprävention im PPOH
Foto: Polizeipräsidium Osthessen

X