"Äußerst angespannte Lage"
Papierengpässe bereiten bundesweit Sorgen: Verlag Parzeller in der Bredouille
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24.10.2021 / REGION -
Neben Baustoffen wie Dämmmaterial oder Holz ist es um einen weiteren Rohstoff ziemlich knapp geworden: Papier. Der leergefegte Markt sorgt jetzt bundesweit für Engpässe in der Druckindustrie. Viele Zeitungen und Zeitschriften müssen deshalb radikale Kürzungen vornehmen. Der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) Stephan Scherzer sprach schon in der vergangenen Woche von einer "äußerst angespannten Lage". Auch der Fuldaer Verlag Parzeller hat mit dieser Problematik zu kämpfen. Dennoch: das Flaggschiff Fuldaer Zeitung sowie die Blätter Hünfelder Zeitung, Kinzigtal Nachrichten, Schlitzer Bote und Marktkorb sollen auch weiterhin in vollem Umfang erscheinen. Auch beim Nachbarverlag Druck- und Pressehaus Naumann ist man mit dem Papiermangel konfrontiert, versichert aber ebenfalls: "Es kommt nicht zu Einschränkungen. Unsere Zeitungen erscheinen wie gewohnt."
Der Parzeller Verlag bleibe von der aktuellen Papierkrise nicht verschont und ohne Auswirkungen. "Nicht nur, dass Zeitungspapier momentan ein rares Gut ist. Auch dass unsere langjährigen Lieferanten uns teilweise mit geringeren als den verabredeten Mengen beliefern – oder dies teilweise verspätet und manchmal sogar gar nicht tun –, ist ein noch nie dagewesener Umstand, der durch den Verlag Parzeller leider nicht zu beeinflussen ist", so Schafranek weiter. "Auch wir müssen mit unserem Papier haushalten. Deshalb rechnen wir unter starker Unsicherheit täglich vorausschauend: Wie viel Papier haben wir noch im Lager? Wie viel wird voraussichtlich in den nächsten Wochen kommen? Wie viel Papier haben wir gestern verbraucht? Können wir unsere geplanten Umfänge weiterhin drucken?"
Dilemma: Lieferkürzungen und steigende Kosten