Wegen rechtem Verlag

Eklat auf Buchmesse: Immer mehr Promis sagen Auftritte ab

Die Buchmesse 2019
Foto: Alexander Heimann/ Buchmesse

21.10.2021 / FRANKFURT AM MAIN - Die Buchmesse in diesem Jahr sorgt bereits zu Beginn für Schlagzeilen. Noch vor der offiziellen Eröffnung wurde die Teilnahme von rechten Verlagen kritisiert - wie der Verlag "Jungeuropa". Er ist in der Nähe des "Blauen Sofas" bei der Buchmesse platziert worden. Verleger Philip Stein gilt als Rechtsextremist. Die Drehbuchautorin und Aktivistin Jasmina Kuhnke sagte als einer der ersten ihren Auftritt deshalb ab. Immer mehr Promis folgen jetzt.



Die Veranstalter verweisen in einer Erklärung vom Mittwochvormittag auf die Meinungs- und Publikationsfreiheit. "Sie sind die Grundlage dafür, dass der freie Austausch in unserer Demokratie und die Buchmesse überhaupt möglich sind." Verlage, die sich im Rahmen der Rechtsordnung bewegten, könnten auf der Messe ausstellen, "auch wenn wir ihre Ansichten nicht teilen".

Sie betonen in ihrem Statement außerdem: "Das Verbot von Verlagen oder Verlagserzeugnissen obliegt in unserem Rechtsstaat den Gerichten, und nicht einzelnen Akteur*innen wie der Frankfurter Buchmesse."

Auch die Schauspielerinnen mit afrikanischen Wurzeln, Annabelle Mandeng und Nikeata Thompson, haben inzwischen ihre Teilnahme an der Buchmesse abgesagt. Am Mittwoch folgte dann auch die Absage von Influencer Riccardo Simonetti. Er schreibt auf Instagram: "Ich solidarisiere mich mit allen, die gegen Rassismus und für eine freie Gesellschaft kämpfen". Es sei ein "total falsches Zeichen, dass der Direktor der Buchmesse einen von Rechtsradikalen geführten Verlag nicht nur duldet, sondern sogar insofern verteidigt, als dass er dieses Gedankengut als freie Meinungsäußerung beschreibt."
Über die weiteren Entwicklungen auf der Buchmesse werden wir in den nächsten Tagen hier noch berichten. UPDATE: Auch in den Tagen darauf haben einige Promis ihren Auftritt auf der Buchmesse abgesagt. (mp) +++

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