Festpredigt von Bischof Gerber
Bischof em. Heinz Josef Algermissen (78): 25. Jahrestag der Bischofsweihe
Alle Fotos: Martin Engel
20.09.2021 / FULDA -
Feierliches Pontifikalamt im Fuldaer Dom: Am Sonntagnachmittag zelebrierte der Bischof emeritus des Bistums Fulda, Heinz Josef Algermissen (78), sein Silbernes Bischofsjubiläum gemeinsam mit vielen weiteren Gästen aus Kirche und Politik. Die Festpredigt hielt Bischof Dr. Michael Gerber. Er sprach über den aktuellen Kurs der Kirche, über Auseinandersetzungen und die Kraft zur größeren Einheit.
Bischof Gerber zeigt große Dankbarkeit
Algermissen dankte zu Beginn der Feier den zahlreichen Gläubigen für das Zusammenkommen. "Ohne Sie wäre ich als Bischof nicht gewesen, mit Ihnen zusammen konnte ich den abenteuerlichen Weg gehen, auf den ich gerne zurückschaue." In seiner Festpredigt würdigte Bischof Dr. Michael Gerber - der direkte Nachfolger - den Jubilar. Es sei ein "besonderes und seltenes Jubiläum". Anschließend drückte er seine große Dankbarkeit aus: "In deinen Jahren als Bischof hast du manchen Akzent gesetzt, dass Menschen, deren Situation in verschiedener Hinsicht zerbrechlich ist, nicht nur eine Stimme, sondern auch ein Obdach haben, eine konkrete Perspektive für ihr Leben.""Schatz in zerbrechlichen Gefäßen"
"Schatz in zerbrechlichen Gefäßen" – so lautet das Leitwort, das Bischof em. Heinz Josef Algermissen vor 25 Jahren aus dem zweiten Korintherbrief für seinen bischöflichen Dienst ausgewählt hat. Der Glaube sei so ein Schatz in zerbrechlichen Gefäßen, aber auch die Würde eines jeden einzelnen Menschen, stellte Gerber fest.Aufruf zur Einheit
Was uns verbindet, ist stärker als das, was uns trennt
Bei der Frage nach dem Kurs der Kirche erinnerte er an die Glaubensgemeinschaft in Taizé, die sehr viel Erfahrungen mit dem Ringen um die Einheit gemacht habe und die Auseinandersetzungen nicht aus dem Weg gegangen sei. Jedoch sei dabei immer klar gewesen, "dass das, was uns verbindet, immer stärker ist als das, was uns trennt". Diese Erkenntnis sei mehr als eine Überzeugung, so Gerber, es sei vielmehr eine Haltung, die im konkreten Handeln deutlich wird.Das leitende Motiv bei allen notwendigen Konflikten um den richtigen Weg sei die Sorge um "jene, die verletzt sind und verletzt wurden und die Sorge um jene, die sich jetzt mit ihren Positionen gegenüberstehen". Es sei wichtig, sich immer wieder zu vergegenwärtigen, dass "mein Gegenüber mit aller mir gegensätzlich erscheinenden Positionierung zuallererst Trägerin und Träger eines Schatzes ist."
Weitere Grußworte nach dem Gottesdienst