Gut eine Woche vor der Bundestagswahl

Parteien präsentieren sich: Wirtschaftsminister Tarek Al Wazir am Grünen-Stand

Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al Wazir am Samstagvormittag in Bad Hersfeld
Fotos: Gerhard Manns

19.09.2021 / BAD HERSFELD - Am Samstag besuchte Wirtschaftsminister Tarek Al Wazir (Bündnis 90/Die Grünen) den Wahlkampfstand der Grünen am Lullusbrunnen in Bad Hersfeld. Ebenfalls am Wahlkampfstand war due Bundestagskandidatin Awet Tesfaiesus (Wahlkreis 169).



Al-Wazir appellierte in seiner Rede an alle Bürgerinnen und Bürger, von ihrem Recht auf freie Wahlen Gebrauch zu machen und eine demokratische Partei zu wählen. Er betonte, dass die Grünen für einen Aufbruch in der Politik stünden. "Wir können es uns nicht mehr leisten, dass eine Regierung bestimmte Fragen einfach gar nicht beantwortet. Sondern wir müssen dafür sorgen - auch wenn es schwierig wird - dass Entscheidungen getroffen werden", so Al-Wazir.

Im Anschluss stellte sich Al-Wazir den Fragen der Bügerinnen und Bürger zu den Themen Flächenversiegelung, Gesundheitsversorgung, Energiewende, und dem geplanten Neubau der Hochbrücke in Bad Hersfeld.  Bei der Energiewende gehe es vor allem auch um Effizienz:  "Die allerbeste Kilowattstunde ist die, die gar nicht erst verbraucht wird", so Al-Wazir.

Auf eine Frage aus dem Publikum zur Rodung von Wäldern für Straßen, Logistikunternehmen mit den entsprechenden Parkplätzen antwortete Al-Wazir, dass dafür die jeweilige Kommune mit einer Bauleitplanung zuständig seien. Wir müssen aber die fortschreitende Flächenversiegelung reduzieren und machte dafür auch die Art und Weise unseres Konsumverhaltens mit verantwortlich. Gerade bei Bestellungen im Logistik-und Versandhandel nannte er das Bestellen von Waren im Internet. Bestellung erhalten, gefällt nicht und wird wieder zurück geschickt, dafür müssen wieder LKW auf die Straße.

Ein Beispiel für den unnötigen Warenverkehr sei, dass Produkte, die von weit her zum Kunden mit dem LKW angeliefert werden müssen. Dafür sind vielfach unnötige lange Transportwege nötig. Da  viele Waren werden auch in der Region der Kunden produziert werden stellt er dazu die Frage: Kann das so weiter gehen? Das ist Energieverschwendung. Bei der Frage nach der Energiewende stellte er fest, dass man die energetische Gebäudesanierung beschleunigen und den Einsatz von erneuerbaren Energien weiter ausbauen müsse, z.B. die Produktion von Wasserstoff-PKW, LKW und so weiter.

Dafür nannte Tarek Al-Wazir als Beispiel Norwegen, wo im laufenden Jahr die Verbrenner nicht einmal mehr auf eine Quote von zehn Prozent kamen. Bisher liegt der Marktanteil bei Benzinmotoren in Neuwagen bei 4,9 Prozent und bei Dieselmotoren bei 4,7 Prozent. Hybrid-Antriebe machen 30,3 Prozent aus, E-Autos 60 Prozent. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lag der Marktanteil von E-Autos noch bei unter 50 Prozent, Diesel und Benziner kamen noch auf zweistellige Werte

In der Innenstadt von Bad Hersfeld präsentierten zahlreiche weitere Parteien mit ihren Wahlständen den Passanten in der Fußgängerzone. (hhb/gm) +++

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