Nicht wählen ist die schlechteste Wahl
Schüler fragen Politiker: Politik-Talk auf Schloss Bieberstein
Fotos: Volker Kilgus
18.09.2021 / HOFBIEBER -
Die schlechteste Wahl ist nicht zur Wahl zu gehen! Das war das einstimmige Fazit, auf das sich die Vertreter der Parteien von SPD, CDU, FDP und Grünen bei der Talkrunde im Hermann Lietz Internat Schloss Bieberstein (Landkreis Fulda) einigten. Zweieinhalb Stunden hatten Michael Brand (MdB und CDU-Direktkandidat), Birgit Kömpel (SPD-Direktkandidatin), Jürgen Lenders (FDP und MdL) und Gianina Zimmermann (Direktkandidatin der Grünen) den Schülern und Schülerinnen des traditionsreichen Oberstufen-Gymnasiums Rede und Antwort gestanden, ihre Positionen dargelegt.
Mit dem Zitat "Res publica est res populi – Der Staat ist Sache des Volkes" des römischen Politikers und Philosophen Cicero eröffnete Internats- und Schulleiter Michael Meister die Versammlung, begrüßte zudem als Gast den Ortsvorsteher Martin Herbst. Bei der anschließenden Vorstellungsrunde der Gäste musste Moderator Neuser bereits erstmals mahnend eingreifen und den Redefluss der Kandidaten bremsen. Danach standen verschiedene Themenkomplexe an und die Palette reichte vom Klimaschutz, über Wohnungsmieten, Steuererhöhungen, Enteignung, Mietendeckel, Europäische Union, Zuwanderung, Nato, Abtreibungsgesetz, Digitalisierung bis hin zur Außenpolitik und den schwierigen Beziehungen zur Volksrepublik China, von denen das Internat auch direkt betroffen ist.
Rege Beteiligung herrschte auch in der abschließenden Fragerunde der Schüler und Schülerinnen, die gut vorbereitet und mit sachkundigen Fragen die Politikexperten konfrontierten. Die wiederum zeigten sich professionell und beherrschten es perfekt, zu den unterschiedlichen Fragekomplexen wortreiche Ausführungen zu machen. Dabei zeigten sich vor allem die Politikprofis sehr geschickt und bemühten sich gleichzeitig meist ihre rhetorische Überlegenheit nicht auszuspielen.
Schwieriger taten sich jedoch die redegewandten Gäste bei der Abschlussfrage: "Wen würden sie wählen, wenn sie nicht ihre Partei wählen dürften?". Letztendlich kam es dann doch zur Blockbildung zwischen CDU und FDP sowie SPD und Grüne. (pm) +++