A49-Gegner sollen für Einsatz aufkommen

Danni-Waldbesetzung twittert: "Bußgeldbescheide nicht bezahlen"

2.000 Polizeibeamte waren bei der Räumungen im Dannenröder Forst im Einsatz.
Archivfotos: O|N / Luisa Diegel

22.06.2021 / HOMBERG (OHM) - Jetzt sollen sie ihre Bußgeldbescheide selber bezahlen: Seit über einem halben Jahr sind die aufwändigen Räumungsarbeiten im Dannenröder Forst bei Homberg (Ohm) abgeschlossen. Das Land Hessen will nun, dass einige der selbsternannten Umweltaktivisten für den Polizeieinsatz selbst in die Tasche greifen sollen. Doch diese twittern jetzt: "Bußgeldbescheide nicht bezahlen!"


Stolze 31 Millionen Euro hat die Räumung im Dannenröder Forst im Herbst und Winter vergangenen Jahres gekostet. Eine ernüchternde Zahl, die vor allem beim Steuerzahler bitter aufstößt. Doch dieser soll laut dem Land Hessen nicht allein für den Einsatz von über 2.000 Polizeibeamte aus dem gesamten Bundesgebiet aufkommen. Denn das Land hat vor einigen Tagen 15 Kostenbescheide an die Autobahngegner verschickt, weitere 123 befinden sich derzeit noch im Anhörungsverfahren.

"Ihr seid damit nicht allein"

Einige selbsternannte Umweltaktivisten könnten also in den nächsten Tagen noch teure Post erhalten. Dazu melden sich die Ausbaugegner nun auf Twitter zu Wort und raten davon ab, die Bußgeldbescheide sofort zu bezahlen. Betroffene sollen sich damit stattdessen an die Waldbesetzung oder eine andere Antirepressionsgruppe wenden, "ihr seid damit nicht allein", heißt es auf dem Twitter-Kanal.

Und das, obwohl ein Großteil der Ausbaugegner schon während den Räumungen versucht haben, unerkannt zu bleiben. Sie verschleierten ihre Identität, indem sie ihre Fingerkuppen mit Rasierklingen einritzten oder mit Sekundenkleber und Teer verklebten. Personalausweisdokumente hätten die wenigsten mitgeführt. Auf den von diesem Personenkreis verursachten Kosten bleibt so oder so der Steuerzahler sitzen.

Protestaktionen gehen weiter

Und noch lange ist der Einsatz im "Danni" nicht beendet: Denn derzeit befinden sich immer noch etwa 100 Ausbaugegner im Dannenröder Camp - Tendenz steigend. Wie die Polizei Mittelhessen im Mai auf OSTHESSEN|NEWS-Nachfrage mitteilte, seien weiterhin täglich Beamte "im unteren zweistelligen Bereich" im Einsatz. Denn die Protestaktionen gehen trotz der Rodungen weiter: Die Campmitglieder versuchen weiterhin, die Bauarbeiten rund um den Forst zu blockieren. Dazu schreiben sie auf Twitter: "Wir werden den #dannilebt mit Aktionen zivilen Ungehorsams verteidigen!" (ld) +++

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