Feuerwehr verteilt Getränke

Vier Stunden Stillstand auf der A7: Menschen und Tiere bei Hitze gefordert

Stundenlanger Stau auf der A7.
Fotos: Henrik Schmitt

21.06.2021 / FULDA - Tragischer Schicksalsschlag auf der A7: Am Sonntagmorgen ereignete sich zwischen den Anschlussstellen Fuldaer Dreieck und Fulda-Mitte ein schwerer Crash (O|N berichtete bereits). "Ein Krad und ein Lkw sind zusammengestoßen - die Feuerwehr Eichenzell (Landkreis Fulda) wurde hierzu alarmiert. Zusätzlich waren der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen und Notarzt vor Ort", erklärt der Einsatzleiter der Feuerwehr Eichenzell Martin Fischer. Für den Motorradfahrer kam jedoch jede Hilfe zu spät, er verstarb noch an der Unfallstelle.


Der 46-jährige Motorradfahrer stammt aus dem Landkreis Reutlingen. Wieso er mit dem Heck des Sattelzuges kollidierte, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. "Ersthelfer hatten bereits Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet. Als der Rettungsdienst eintraf, konnte nur noch der Tod des Mannes festgestellt werden", so Fischer. Für alle Beteiligten am Unfallgeschehen keine leichte Situation. "Wir bieten Kollegen nach einem solch schweren Einsatz Gespräche an. Wenn es notwendig ist, ziehen wir auch einen Psychologen hinzu."

Stundenlanger Stau bei Hitze 

Die Feuerwehr unterstütze die Arbeit der Polizei. "Die Unfallstelle wurde abgesichert. Parallel haben wir die Menschen im Stau mit Getränken versorgt." Bei den jetzigen Temperaturen erforderlich, denn nicht jeder sei mit ausreichend Verpflegung ausgerüstet. Die Autofahrer zeigten sich mehr als dankbar. Ralf Kornprobst aus Österreich ist beispielsweise mit einem Pferdetransporter unterwegs. Mit an Bord: Sein sieben Jahre altes Dressurpferd "Wild-Elektra". "Pferde vertragen die Hitze normalerweise gut. Der Ventilator konnte die Wärme aus dem Innenraum aber nicht mehr richtig herausbringen, deshalb habe ich Fenster und Türklappe geöffnet. Zusätzlich kann ich das Pferd noch mit Wasser übergießen, um es etwas abzukühlen." Kornprobst hätte noch drei Stunden Fahrt vor sich gehabt. Das Ziel: Warendorf (Nordrhein-Westfalen). Dort sollte die Auswahl für Deutschland zur Jungpferde-WM im August stattfinden. Und auch eine Familie aus Birstein mit Kind und den Hunden Sepp und Merlin erklärt: "Für Kinder und Tiere ist diese Situation nicht einfach. Unsere Hunde hecheln wie verrückt." 

Apropos Stau. Der Einsatzleiter lobt das Verhalten der Autofahrer auf der A7: "Die Rettungsgasse war hervorragend gebildet." Lediglich ein paar Schaulustigen an der Brücke musste der Blick auf den Unfall verwehrt werden. "Wir haben die Fahrzeuge so hingestellt, dass die eigentliche Unfallstelle und die verstorbene Person nicht zu sehen sind." (mkr) +++

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