Zweiter in Hessen

Grüner als die Grünen: OB Wingenfeld (CDU) schafft Dienstwagen ab

Fuldas OB Wingenfeld mit seinem E-Dienstwagen.
Fotos: Hendrik Urbin (3), Stadt Fulda

12.05.2021 / FULDA - Der Oberbürgermeister von Darmstadt hat es vorgemacht, nun zieht Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) als zweiter Rathauschef in Hessen nach und schafft demnächst seinen Dienstwagen ab. "Das ist möglich, weil wir in Zusammenarbeit mit der RhönEnergie ein E-Car-Sharing-Projekt starten", sagt Wingenfeld im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.



Car-Sharing, also das gemeinsame Nutzen von Autos, spart Geld, schont Ressourcen und lässt sich bei Elektrofahrzeugen gut mit Standorten von Ladesäulen kombinieren. Ab dem Sommer werden die Stadt und die RhönEnergie unter dem Namen "share+go" im ersten Schritt zunächst fünf Elektrofahrzeuge bereitstellen.

In Fulda haben sich die Partner für eine stationsbasierte Lösung des Car-Sharings entschieden: Die E-Fahrzeuge stehen an einem festgelegten Standort bereit und müssen nach der Nutzung dort auch wieder abgegeben und aufgeladen werden. Die von der Stadt Fulda eingebrachten Fahrzeuge erhalten ihren Standplatz an einer extra dafür vorgesehenen E-Ladesäule am Bonifatiusplatz. Die Fahrzeuge der RhönEnergie werden im Umfeld der Firmenzentrale in der Löherstraße geparkt.

Aus Sicht der Stadt Fulda ist "share+go" ein gutes Beispiel für nachhaltige Nutzung von Ressourcen. Der Oberbürgermeister verweist auf die bequeme Erreichbarkeit: "Für die von uns finanzierten Fahrzeuge ist der Bonifatiusplatz im Herzen Fuldas ein idealer Standort. Hier können sowohl unsere Bürgerinnen und Bürger, als auch Besucher und Touristen davon Gebrauch machen. Ebenso die Mitarbeiter der Verwaltung."

Es sei wichtig, die Klaviatur der Verkehrsoptionen für die Menschen zu erweitern. Schon seit geraumer Zeit ist der Fuldaer Oberbürgermeister von einem Benziner auf ein E-Auto umgestiegen. Das gab’s hessenweit vorher nur in Offenbach. "Und wenn ich mal nach Wiesbaden oder Frankfurt muss, nehme ich in der Regel die Bahn", sagt Wingenfeld. "Erstens weil man ja ständig im Stau steht, zweitens hat mein E-Fahrzeug definitiv ein Reichweitenproblem."

Dass der OB nun also bald seinen Dienstwagen abschafft und auf E-Car-Sharing umsteigt, würde man eigentlich eher von einem grünen Politiker erwarten. "Ich bekenne mich klar zur CDU, aber es ärgert mich, dass wir die Themen Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung in den letzten Jahren anderen Parteien überlassen haben", sagt Wingenfeld. "Denn wenn wir eine Partei sein wollen, die in besonderer Weise für die Familie da sein will, dürfen wir nicht nur an die nächste Generation denken, sondern auch an die übernächste und noch weiter." (mw) +++

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