"Die dritte Welle ist gebrochen"

Entspannung in den Kliniken? "Nur" noch 15 Patienten werden invasiv beatmet

Auf den Intensivstationen werden bundesweit derzeit noch fast 4.600 Menschen mit dem Corona-Virus behandelt.
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11.05.2021 / REGION - Die Corona-Lage in Osthessen entspannt sich so langsam: In allen Regionen sind die Zahlen rückläufig und auch in den beiden Sorgen-Landkreise Fulda und Hersfeld-Rotenburg sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz. Und auch auf den Intensivstationen sieht es besser aus, als noch vor ein paar Wochen. Die dritte Welle scheint gebrochen.



Auf den Intensivstationen werden bundesweit derzeit allerdings immer noch fast 4.600 Menschen mit dem Corona-Virus behandelt. Das meldet das Robert-Koch-Institut in seinem Intensivregister am Montag. Davon müssen 2.747 Menschen invasiv beamtet werden. "Wir befinden uns auf einer abschüssigen Zielgeraden. Die dritte Welle ist gebrochen", ist sich der wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, im Gespräch mit der "Rheinischen Post" sicher.

Weiterhin Patienten, die invasiv beatmet werden müssen

Im Landkreis Fulda sind aktuell 17 Menschen in intensivmedizinischer Behandlung, davon invasiv beamtet werden sieben Personen. Im Vogelsberg sind weniger Menschen aufgrund des Corona-Virus in Behandlung: Sieben befinden sich auf der Intensivstation, zwei davon werden invasiv beamtet. Anders als im Landkreis Hersfeld-Rotenburg: Über 27 Prozent auf der Intensivstation sind derzeit Covid-19-Patienten. Heißt genau: 14 Erkrankte müssen intensivmedizinisch beamtet werden, sechs davon invasiv.



Dennoch machen die Zahlen von den Intensivstationen Hoffnung: Denn auf dem Höhepunkt der zweiten Welle lagen beinahe 5.800 Menschen mit einer Corona-Erkrankung bundesweit auf den Intensivstationen - nun sind es etwa 1.200 Patienten weniger. Die Tendenz sei laut Aussagen von Intensivmediziner weiter fallend - Ärzte glauben, dass sich die Lage in den Krankenhäusern bis Ende Juni entspannt hat.

Die sinkenden Zahlen geben auch vielen Politikern Zuversicht auf eine baldige Besserung und einer Brechung der sogenannten dritten Welle. Doch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CDU) warnt vor vorschneller Euphorie: "Wir sind noch nicht ganz über den Berg. Wir sind auf der Zielgarden, die ist aber noch lang", sagt er der BILD-Zeitung.

Wenn lockern, "dann draußen"

Dennoch weisen viele Landkreise in Hessen - unter anderem der Vogelsbergkreis - Inzidenzwerte unter 100 auf. Heißt also, dass dort laut der Corona-Verordnung des Landes Hessen gelockert werden kann. Bei einer Pressekonferenz mit RKI-Chef Lothar Wieler sagt Gesundheitsminister Jens Spahn dazu: "Wenn man bei Inzidenzen unter 100 lockert, sollte dies im Außenbereich stattfinden - also in der Außengastronomie oder bei kulturellen Veranstaltungen, die draußen stattfinden können." Dort sei das Infektionsrisiko deutlich geringer ist als in Innenräumen. Außerdem müssen die Lockerungen weiter durch Test unterstützt werden, so Spahn. 

Wie genau die Öffnung der Gastronomie in Hessen aussehen soll, ist noch nicht ganz klar: Das hessische Corona-Kabinett will dazu am Mittwoch die Öffentlichkeit informieren. (ld) +++

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