"Moskau viel zu teuer"

MS-Verlauf stoppen: Kirill Kalacov (29) plant nun Behandlung in St. Petersburg

Kirill Kalacov kämpft weiterhin gegen MS.
Foto: privat

19.04.2021 / FULDA - Die Autoimmunerkrankung schreitet weiter voran: Kirill Kalacov kämpft gegen Multiple Sklerose (MS). O|N berichtete bereits ausführlich. Ein Hoffnungsschimmer für den 29-Jährigen: Eine spezielle Therapie. Im November letzten Jahres sammelte der junge Mann Spenden für eine 50.000 Euro-Stammzellentransplantation in einer Moskauer Klinik. "Ich habe das Ziel leider noch lange nicht erreicht. Inzwischen bin ich aber auf dieselbe Therapie gestoßen - nur eben in St. Petersburg und das Ganze kostet genau die Hälfte", berichtet Kalacov gegenüber OSTHESSEN|NEWS.



Mit der Therapieform könne das Voranschreiten der Krankheit gestoppt werden. Die Schockdiagnose bekam Kalacov im Alter von 20 Jahren. Seitdem beeinträchtigt MS das zentrale Nervensystem und somit zunehmend die Funktionen seines Körpers. Immer wieder treten Schübe auf, die irreparable Folgen haben können. Die Sehkraft auf dem rechten Auge nahm bereits deutlich ab, Gleichgewichtsstörungen und Probleme mit der Bewegungskoordination sind weitere Folgen. "Im letzten Monat hatte ich ein MRT. Die Ärzte meinen zwar, dass sich mein Gesundheitszustand nicht verändert hat - das kann ich aber nicht nachvollziehen. Schließlich konnte ich mich vor einiger Zeit noch ohne Festhalten fortbewegen, jetzt funktioniert das nicht mehr."

Spendenmarathon läuft: Behandlung kostet 25.000 Euro

Über die Spendenbereitschaft ist Kalacov immer noch überwältigt. "Ich bin unglaublich dankbar. Besonders auch über den Einsatz der Menschen, die mich nicht kennen - Chapeau!", konstatiert der 29-Jährige. "Da ich bisher nur etwas über 12.000 Euro an Spenden sammeln konnte, kann ich die Therapie in Moskau nicht antreten. Natürlich wäre ein Kredit denkbar, aber die zweite Variante mit St. Petersburg scheint mir mit 25.000 Euro realistischer." Die sogenannte aHSCT (autologe hämatopoetische Stammzellentherapie) könne auch dort stattfinden. Die Krankenkasse übernimmt dabei nicht die Kosten. Seine Mutter habe bereits Kontakt zur russischen Klinik aufgenommen. "Ich könnte bereits Mitte Mai dorthin." Kalacov zeigt sich weiterhin entschlossen, den Verlauf der neurologischen Krankheit abzumindern.

Wer Kirill Kalacov unterstützen möchte, kann ihn per E-Mail unter kirill-kalacov@web.de kontaktieren oder auf Instagram unter @kiba_akinari und auf Facebook. Da es Probleme mit der Seite "GoFundMe" gab, bittet er darum, diese nicht mehr für seinen Spendenaufruf zu nutzen. O|N bleibt an dem Thema dran. (Maria Franco) +++

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