Erfahrungsbericht von Lea Burkhardt

Schüler im Lockdown: Jedes dritte Kind hat psychische Auffälligkeiten

Die Motivation sinkt immer weiter.
Symbolbilder: Pixabay

15.04.2021 / REGION - Selbst psychisch stabile Erwachsene kriegen so langsam die Krise wegen der Pandemie. Wie viel mehr müssen da Kinder und Jugendliche unter den ewigen Lockdowns leiden. Unter der Überschrift "Schüler im Lockdown" hat sich Lea Burkhardt Gedanken darüber gemacht. Die 16-Jährige besucht die 10. Klasse an der Marienschule Fulda. Ihren Erfahrungsbericht veröffentlicht OSTHESSEN|NEWS hier exklusiv.


"Lockdown – das ist eines der am meisten gesagten Wörter seit Beginn der Pandemie und das, was keiner mehr hören kann. Kein normales Leben, keine Freunde treffen, kein Präsenzunterricht, sondern Homeschooling. Die Schüler:innen haben seit einem Jahr Homeschooling mit Unterbrechungen. Jetzt sind die meisten Klassen seit ungefähr drei Monaten wieder im Homeschooling. Das heißt, Online-Meetings mit den Klassenkameraden und dem Lehrer. Der Unterricht läuft digital ab. Die mündlichen Noten werden anhand der digitalen Schulstunden bewertet. Die schriftlichen Leistungen werden teils mit Online-Tests und dem Ergebnis der abzugebenden Aufgaben beurteilt.

Vereinsamung und Langeweile: Die Motivation sinkt immer weiter

Die Motivation sinkt immer weiter, da die Schüler:innen im Homeschooling keine Perspektive haben und nicht wissen, wann es wieder mit dem Präsenzunterricht weitergeht. Es wird davon gesprochen, dass der Präsenzunterricht mit Hilfe von Schnelltests in irgendeiner Form nach den Osterferien stattfinden soll, aber ob das wirklich so eintritt, steht in den Sternen.

Jeder wünscht sich ein Stück Normalität zurück, und die Schule ist nun mal ein wichtiger Teil davon, weil man dort unter anderem seine sozialen Kontakte pflegt, aber diese seit der Pandemie nicht wirklich vorhanden sind. Dadurch geschieht es, dass man vereinsamt und sich langweilt. In den Ferien kann man auch nichts unternehmen, nicht wirklich Freunde treffen und nicht in den Urlaub fahren.

Jedes dritte Kind weist ein Jahr nach Pandemiebeginn psychische Auffälligkeiten auf. Deswegen wird die Einberufung eines Gremiums gefordert. Dieses soll sich mit den Umständen der Jugendlichen und Kindern beschäftigen. Deren Entfaltung, die Auswirkung auf ihr Sozialleben und das Einhalten der Hygienemaßnahmen sollten die Politiker bei der Bekämpfung von COVID-19 in ihre Strategien miteinbeziehen, so dass Schlimmeres vermieden wird.

Aus meiner Sicht wäre es wichtig, schnell zur Realität zurückzukehren, um weitere Schäden zu vermeiden. Ein ganz wichtiger Punkt ist aber, dass die Infektionszahlen nicht weiter in die Höhe schießen und damit nicht unkontrollierbar werden." (Lea Burkhardt) +++



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