Maria Frauenholz gestorben

Ein Leben für den TTC: Tischtennis-Bundesligist trauert um seine gute Seele

Ihr Tod hinterlässt beim TTC eine große Lücke. Maria Frauenholz (l.) starb im Alter von 90 Jahren. Hier ist sie zusammen mit der Frau von TTC-Trainer Qing Yu Meng zu sehen.
Fotos: Privat

14.04.2021 / FULDA - 25 Jahre lang saß Maria Frauenholz bei den Heimspielen des TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell an der Kasse und verpasste in all diesen Jahren kein Heimspiel ihres Herzensvereins. Sie war das freundliche und bodenständige Gesicht des Tischtennis-Bundesligisten. Vergangene Woche starb sie im Alter von 90 Jahren.



"Sie war immer bescheiden, sehr begeistert und hat jedem zugehört", so beschreibt TTC-Vizepräsident Claus-Dieter Schad Maria Frauenholz und hält fest: "Sie war ganz sicher die gute Seele unseres Vereins."

In 25 Jahren verpasste sie nicht ein Heimspiel ihres heißgeliebten TTC, plante Urlaube nach dem Spielplan und hatte als Hauptkassiererin für jeden Zuschauer - egal ob Fulda-Fan oder nicht - ein freundliches Wort übrig. "Sie war einfach eine Seele von einem Menschen, genau die richtige für diese Aufgabe. Immer freundlich, immer hilfsbereit", erzählt Schad.

Kassiererin wurde sie durch Zufall 

Dass Maria Frauenholz überhaupt in diese Position kam, war jedoch zum einen dem Zufall und zum anderen ihrer eigenen Nervosität geschuldet. Da sie selbst die Spiele meist so aufregend fand, dass sie es in der Halle nicht aushielt, im Gegenzug aber der damalige Kassierer direkt nach Anpfiff seinen Platz verließ, um das Spiel zu schauen, entschloss man sich kurzerhand für einen Rollentausch. "Seitdem hat sie das Spiel eben nicht gesehen, sondern meist gehört", erzählt Schad.

Die Aufgabe als Kassiererin wurde zu ihrer Berufung. Egal ob Geburtstage, Familienfeiern oder sonstige Anlässe, die Heimspiele ihres TTC hatten immer Priorität. Fortan war sie das bescheidene und freundliche Gesicht des Bundesligisten, die für jeden ein offenes Ohr hatte und für die Zuschauer rund um Weihnachten auch schon mal selbstgebackene Plätzchen mitbrachte. Feiern ließ sie sich dafür nie.

Zweite Reihe statt Mittelpunkt

"Sie wollte nie im Mittelpunkt stehen", sagt Schaad. Auch in der Halle hatte sie ihren Stammplatz in der zweiten oder dritten Reihe in der Nähe der Spielerbank, erste Reihe war nicht ihr Ding. "Das passte zu ihrem Charakter, sie hat sich nie nach vorne gedrängt", so Schad.

Maria Frauenholz wird eine große Lücke in der TTC-Familie hinterlassen. Doch auch wenn ihr Platz in der Halle zukünftig leer bleiben wird, von oben wird sie ganz sicher auch weiterhin kein Heimspiel ihres TTC verpassen. (fh)+++

Für ih langjähriges Engagement wurde sie 2018 von TTC-Vizepräsident Claus-Dieter Schad geehrt.
Archivfoto: ON/Tobias Herrling


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