"Mensch steht bei Behandlung im Vordergrund"

Erfolgreicher Start der Osteopathie-Praxis in Johannesberg

Zur Osteopathie kam Tim Benthaus (29) in seiner Grundausbildung zur Physiotherapie durch Eigenbeschwerden, wie er O|N berichtet.
Fotos: Rene Kunze

30.04.2024 / FULDA - Osteopathie als alternative Medizin: Seit Anfang des Jahres hat Tim Benthaus in Johannesberg eine Osteopathie-Praxis in der 2018 kernsanierten Scheune am "Dorfplatz" eröffnet. Der 29-Jährige hat damit seinen Traum verwirklicht. Seitdem erhielt er bereits jede Menge Zuspruch. Dabei setzt er nicht nur auf ein eigenes Konzept, sondern künftig auch auf ein breit ausgebautes Netzwerk an Kollegen.



Zur Osteopathie kam der 29-Jährige während seiner Grundausbildung zur Physiotherapie. "Durch Eigenbeschwerden war ich bereits in Behandlung bei einem Osteopathen", wie er gegenüber OSTHESSEN|NEWS erzählt. Die Behandlungsform überzeugte ihn. "Ich habe dann erst einmal meine Ausbildung zum Physiotherapeuten abgeschlossen. Die Ausbildung zur Ostheopathie ist sehr umfangreich. Ich habe mir daher die nötige Zeit gelassen und konnte Erfahrungen sammeln." Die Arbeit am Menschen, diese in ihrer Gesamtheit zu betrachten und gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten, habe ihm zugesagt. Den Ausschlag für seine endgültige Berufswahl habe damals ein Praktikum bei einem Osteopathen am Bodensee gegeben. "Das hat mir so gefallen, dass ich mir gut vorstellen konnte, das beruflich zu machen." Nach seinem Staatsexamen in der Physiotherapie 2016 habe er dann angefangen, Osteopathie fünf Jahre lang berufsbegleitend zu studieren. "Im Grunde war die Physiotherapie nur ein Sprungbrett für mich, eine Art Basis mit praktischer Erfahrung, um meinen Traum zu verfolgen", erklärt er im Interview mit O|N.

Austausch auf Augenhöhe

An die Räumlichkeiten sei der gebürtige Johannesberger über Verwandtschaft gekommen. Seit Januar hat er seine Praxis für Patienten geöffnet. Die Umbauarbeiten sind aber noch nicht ganz abgeschlossen. Neben dem Behandlungsraum im Erdgeschoss denkt er über die Einrichtung eines zweiten Behandlungszimmers im Nebenraum nach. Beim Personal baut er auf ein besonderes Konzept: Freiberufler. Ein Kollege habe bereits Interesse bekundet und wolle mit einsteigen - "personell darf das nach und nach noch wachsen." Dies sei ein schönes Konzept, das er von seinem damaligen Dozenten und Mentor in der Nähe von Karlsruhe übernommen habe: "Man hat den Austausch untereinander auf Augenhöhe und gleichzeitig genug Freiheit, um das zu machen, was man möchte." Voraussetzung sei allerdings, dass die Kollegen über eine Heilpraktikerausbildung verfügen.

Das Besondere an der Osteopathie für ihn? "Die Zeit, die sich für den Patienten genommen wird. Dass der Mensch als Individuum im Vordergrund steht, seinem Körper mehr Spielraum gegeben wird, sodass er sich besser regulieren kann und auf dessen individuelle Bedürfnisse eingegangen wird." Zielgerichtete Behandlung lautet das Zauberwort. Wichtig sei ihm, in seiner Praxis rein osteopathische Behandlungsmethoden anzubieten, dabei aber die ganzheitliche Perspektive nicht zu verlieren. Deshalb sei er dabei, sich ein Netzwerk an Kollegen aus anderen Fachrichtungen aufzubauen, die in solchen Fällen gegebenenfalls die Weiterbehandlung übernehmen können.

Steigende Nachfrage seit der Eröffnung

Und wie sieht es bislang mit der Nachfrage aus? "Deutlich besser als erwartet, vor allem sehr konstant", so Benthaus. Er sei äußert positiv überrascht, "wie schnell das angelaufen ist". Neben der günstigen Lage seiner Praxis in einem großen Einzugsgebiet mit guter Anbindung und Parkplätzen direkt vor der Tür sieht der Heilpraktiker auch ein Grund dafür in der Auslastung der anderen Praxen in der Region. "Die Leute bekommen einfach keine Termine mehr und freuen sich dann um so mehr, wenn sie sehen, dass ich Kapazitäten freihabe." Vom Säugling bis Greis, von Tinnitus, Schwindel oder Verdauungsstörungen, "zu mir kann jeder kommen, um gemeinsam an der Verbesserung der Lebensqualität zu arbeiten." Ganzheitlich, versteht sich.

Wer sich selbst einmal ein Bild von der neuen Praxis im Herzen Johannesbergs machen möchte, kann am kommenden Wochenende am Kies 2 am Tag der Offenen Tür vorbeischauen und sich vor Ort mit dem neuen Osteopathen von Johannesberg bekannt machen. Unter der Woche bietet die Praxis montags bis freitags Sprechzeiten von 7.30 Uhr bis 19.30 Uhr an. Terminvergabe erfolgt nach Vereinbarung, ganz flexibel. (Niklas Müller) +++

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