Der Stadtpfarrer bei O|N
"Herr, öffne meine Lippen - damit mein Mund dein Lob verkünde!"
Archivbild: O|N/Hendrik Urbin
04.05.2024 / FULDA -
Glauben ist: Feststehen in dem, was man erhofft; überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht – so die Definition im Hebräerbrief (Hebr. 11,1). Wir tun aber gut daran, das "Feststehen" auf dem Boden wissenschaftlicher Erfahrungen zu erproben und unsere Überzeugung zunächst an dem festzumachen, wovon wir uns selbst ein Bild gemacht haben. Denn die weltliche Wirklichkeit ist auch von Gott gewollt und gemacht: uns im Horizont dessen, was sich absehen lässt, zu bewähren, das entfremdet uns nicht der höheren Weisheit Gottes. Im Psalm 119,18 heißt es: "Öffne mir die Augen, für das Wunderbare an deiner Weisung". Gut hinschauen und uns ein Bild machen und mit diesen Erfahrungen Selbstsicherheit gewinnen, das ist kein Widerspruch zu einem Glauben, der Gott Wunder zutraut und seine Möglichkeiten nicht in unserem Horizont beschränkt. Christen müssen sich nicht blind, wie ein Maulwurf durch das Erdenleben wühlen, sondern ihnen sind von Gott die Augen geöffnet; "in seinem Licht schauen wir das Licht" (Ps.36,10). (Stefan Buß) +++