Autorenlesung an Vogelsbergschule
Kabarettistin und Krimi-Bestsellerautor plaudern aus dem Nähkästchen
Foto: Privat
11.07.2023 / SCHOTTEN -
Dass das Lesen eines Buches im Leben vieler Schülerinnen und Schülern immer weniger Bedeutung hat, ist keine neue Erkenntnis und auch keine Überraschung. Als Schule fragt man sich natürlich: Wie kann man diesem Trend entgegenwirken? Wie kann man Kinder und Jugendliche wieder stärker zum Lesen animieren? Wie kann man sie wieder stärker motivieren, zu einem Buch zu greifen?
Eine mögliche Antwort auf diese Fragen können Autorenlesungen sein. Autoren besuchen Schulen, lesen aus ihren Romanen vor, machen Literatur so greifbarer und erlebbarer und zeigen ganz neue Perspektiven auf. Die Kinder und Jugendlichen können in einen direkten Austausch mit den Autoren treten und all ihre Fragen – seien es persönliche oder auch werkbezogene – stellen und so Literatur ganz anders erfahren.
Diese Möglichkeit hatten nun viele Schülerinnen und Schüler der Vogelsbergschule Schotten. So konnten die Autorin und Kabarettistin Ursula Flacke sowie der Bestseller-Autor Daniel Holbe begrüßt weden. Besonders erfreulich ist, dass beide mehr oder weniger einen regionalen Bezug haben: So wohnt Flacke in dem nahegelegenen Taunus und Holbe sogar in dem quasi benachbarten Feldkrücken.
Zeitgleich fand in der Aula für die 9. und 10. Klassen eine ganz andere Lesung statt. Nach einer Begrüßung durch den stellvertretenden Schulleiter Christian Bauerdorf las der bekannte Krimiautor Daniel Holbe aus seinem Roman "Schlangengrube" vor. Holbe wiederum nahm die Zuhörerinnen und Zuhörer zwar nicht mit in eine ganz andere Zeit, dafür aber an ganz andere Orte.
Zwischen den einzelnen Textpassagen gab Holbe immer wieder Einblicke in den Entstehungsprozess eines Romans, den Weg der Ideenfindung und stand ebenfalls für Rückfragen zur Verfügung. Auch Fragen nach Verdienst und Bekanntheitsgrad der Romane waren legitim und wurden von dem Autor beantwortet.
Schreibworkshop mit Daniel Holbe
Ein besonderes Schmankerl war, dass Holbe literaturbegeisterten Schülerinnen und Schülern am Nachmittag im Rahmen eines Schreibworkshops die Möglichkeit bot, sich mit einzelnen Aspekten des Entstehungsprozess‘ genauer auseinanderzusetzen und sich selbst daran auszuprobieren. So entwickelten gut 20 Schülerinnen und Schüler für einen Roman tragbare Charaktere, Protagonisten oder Antagonisten, und stellten sich schon mal die Frage, auf welche Reise sich ihre (Anti-) Helden begeben sollen.Leider verging die Zeit viel zu schnell und so bleibt nur zu hoffen, dass die Schülerinnen und Schüler neue Denkanstöße und Motivation für die weitere Auseinandersetzung mit Literatur erhalten haben. (Ilka Bayer) +++
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