Mit dem Bayern-Ticket zur LGS

Sensation: Zeitlofs erhält ICE-Haltepunkt

Noch fährt er durch, demnächst hält er im Rhön-Bahnhof "Zeitlofs" an der hessisch-bayerischen Landesgrenze: der ICE 0815 zwischen Fulda und Würzburg.
Fotos: Hans-Peter Ehrenberger

01.04.2023 / APRILSCHERZ - Einmal mehr ist Zeitlofs Bürgermeister Matthias Hauke ein Riesen-Coup gelungen. Nachdem er genau vor einem Jahr die Verlagerung, sprich den Neubau der Bad Brückenauer Sinnflut-Therme in seine Großgemeinde verkünden konnte, wartet das gleichermaßen dynamische wie umtriebige Gemeindeoberhaupt zum Monatsersten mit einer weiteren Sensation auf: Zeitlofs wird ICE-Haltepunkt. 



Wie O|N aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen aus dem DB AG-Headquarter am Potsdamer Platz in Berlin erfuhr, wurde die Entscheidung im Zuge des jüngsten Ausbaus der Schnellbahn-Trasse zwischen Fulda und Würzburg sozusagen in die richtigen Bahnen gelenkt, sprich auf die Gleise gebracht. Der Überholbahnhof an der hessisch-bayerischen Landesgrenze, bis dato nur für Notfälle und außerplanmäßige Halts, etwa für Emergency-Stops beim Überfahren von Schafen, Rindern oder Rehwild zum Reparieren des Triebwagenkopfs des Hochgeschwindigkeitszugs oder auch für Pinkelpausen der Lokführer*innen genutzt, wird nun zu einem vollwertigen Passagier-Bahnhof umfunktioniert. Das Zeitlofser Rathaus wurde darüber schon vorab vom Bahnchef Richard Lutz per E-Mail informiert, am heutigen 1. April soll die frohe Botschaft in der analogen Post sein. 

Jetzt gilt es für die Gemeinde Zeitlofs schnellstmöglich noch die finalen Zu-Arbeiten auszuführen. Etwa, die Straße zum neuen ICE-Bahnhof zu teeren, für ausreichend Parkplätze an dem Haltepunkt zu sorgen und auch den Privat-PKW- und Linien-Omnibus-Verkehr vernünftig anzubinden. Die öffentlichen Fahrpläne freilich sind schon gedruckt und liegen ab dem 1. April im Zeitlofser Rathaus aus. 

Denn Eile ist geboten. Mit Beginn der bayerischen Sommerferien wird einmal pro Tag in beide Richtungen ein Hochgeschwindigkeitszug in Zeitlofs Halt machen - pünktlich (sofern die Bahn mitspielt) um 12 Uhr… !? "Na ja, auf etwaige zehn oder zwanzig Minuten oder auch zwei Stunden Verspätung kommt es uns in diesem Zusammenhang dann auch nicht mehr an", sagt Oberbürgermeister Hauke. "Hauptsache, wir haben endlich unseren ICE-Bahnhof in Zeitlofs. Dafür haben wir auch im vergangenen Jahr gemeinsam mit unseren hiesigen Landtags- und Bundestagsabgeordneten in München und Berlin dicke Bretter gebohrt und sprichwörtlich an einem (Schienen-) Strang gezogen."

Der Termin für die Jungfern- und Probefahrt mit viel Politprominenz steht noch nicht definitiv fest, was an kleinen technischen Problemen liegen dürfte. Will man doch den historischen, am Bahnhof in Rupboden geparkten Schienenbus zu einem Speisewagen umfunktionieren und sozusagen zwischen den beiden ICE-Zugeinheiten für die "normalen Bahnreisenden" einspannen. Wie O|N hinter vorgehaltener Hand erfuhr, sprang der Oldie bei einer Testfahrt allerdings schon bei einer Geschwindigkeit von 60 km/h aus den Gleisen. Bis zum Realbetrieb bei der Einweihung mit Sekt, Kaviar und Veggie-Schnittchen sollte das "Problemchen" mit dem Oldie-Schienenbus als Catering-Kiste jedoch technisch zu lösen sein, erfuhr O|N von Bahn-Experten. 

Fest steht jedoch schon, dass während der Landesgartenschau in Fulda die Zeitlofser mit dem Bayern-Ticket von ihrem neuen Bahnhof aus kostenlos mit dem Intercity Express nach Hessen fahren können - was einen riesigen Besucher-Schub nach sich ziehen dürfte, wie umgekehrt aus der anderen Richtung in Richtung Sinnflut mit ICE-Halt in Zeitlofs gewiss auch. Während der Landesgartenschau in Fulda wird die Anzahl der Halte zudem noch "hochgefahren" und "höher getaktet" werden, dann soll alle zwei Stunden in der unterfränkischen Großgemeinde ein Hochgeschwindigkeitszug stoppen.

Offen ist noch, ob das französische ICE-Pendant, der TGV, über Zeitlofs fahren und vor Ort halten wird. Hauke ist diesbezüglich in intensiven Gesprächen mit dem Élysée-Palast und hat den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron zu einem "Zwischenstopp" in der Rhön samt Sinnflut-Saunabesuch eingeladen. Gleiches (natürlich ebenfalls unter Ausschluss der Öffentlichkeit, aber unter Zugegensein der Presse!) hat er auch Bahnchef Richard Lutz versprochen, als der Chief Executive Officer DB Fernverkehr AG ihm dieser Tage schon mal vorab das Zeitlofser Bahnhofsschild per Express-Paketdienst zuschickte. Und eine weitere gute Nachricht hatte der DB CEO in diesem Zusammenhang parat: Pünktlich zum 1. April wird zudem der bisher zwischen Hamburg und München verkehrende ICE 0815 von "Hansestadt " in "Dorf Zeitlofs" umbenannt…! (Hans-Peter Ehrensberger) +++

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