Tanja Hartdegen im Interview

Warum die waldhessische SPD-Politikerin im Landtag bleiben möchte

Tanja Hartdegen spricht über ihre Kandidatur und warum sie im Hessischen Landtag bleiben möchte.
Fotos: Privat / Christopher Göbel

03.02.2023 / BAD HERSFELD - Die Wahlkreiskonferenz des SPD-Unterbezirks hat Tanja Hartdegen als Kandidatin der SPD für den Wahlkreis 11 Hersfeld nominiert (O|N berichtete). Unsere Redaktion hat die 52-jährige Politikerin, die nach Torsten Warneckes Amtsantritt als Landrat des Landkreises Hersfeld-Rotenburg in den Hessischen Landtag nachgerückt ist, unter anderem zu ihren Zielen für die Region befragt.



"Ich möchte Abgeordnete für diesen Wahlkreis bleiben, weil ich in den letzten eineinhalb Jahren gesehen habe, wie wichtig es ist, immer wieder auf die besonderen Herausforderungen des ländlichen Raums hinzuweisen. Ich durfte in dieser Zeit sehr viele Firmen, Unternehmen und soziale Einrichtungen aus unserer Region kennenlernen und hatte Kontakt mit fast allen Bürgermeistern im Wahlkreis. Daher kenne ich die besonderen Bedürfnisse hier vor Ort und kann die Anliegen bei meiner Arbeit in Wiesbaden einbringen. Leider wird in der Landespolitik immer noch häufig Politik für die Ballungsräume gemacht", so Hartdegen im O|N-Interview.

Laut der 52-Jährigen ist die "SPD ist eine Partei für ganz Hessen". Die Partei sei in vielen Kommunalparlamenten vertreten, weshalb ist die Verknüpfung zwischen der Kommune und dem Land besonders wichtig sei, da in der Kommune und dem Landkreis die Landesgesetze schließlich angewendet werden. "So kann die SPD sehr schnell beurteilen, ob die Gesetze praktikabel und sinnvoll sind. Deshalb ist es so entscheidend, dass die SPD mit einer Stimme aus dem Landkreis im Landtag vertreten ist, um Gesetze für den ländlichen Raum zu machen", sagt Hartdegen.

Zum Wahlkreis 11 Hersfeld sind nach der letzten Hessenwahl die Gemeinden Rasdorf und Burghaun aus dem Landkreis Fulda hinzugekommen. Eiterfeld war bereits damals Teil dieses Wahlkreises. "Beim Betrachten der Wahlkreisreform kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, als wäre dieser Neuzuschnitt nun ein neuerlicher Versuch der CDU, den Wahlkreis endlich direkt gewinnen zu können, nachdem es nach der letzten Reform nicht gereicht hat", so die Landtagsabgeordnete. "Wichtiger ist aber noch, dass die Menschen, gerade aus den Kommunen aus dem Landkreis Fulda, diesen Zuschnitt nicht wollen. Sie fühlen sich nicht Bad Hersfeld zugehörig, sondern sind nach Hünfeld und Fulda orientiert."

Sie habe bereits Gespräche mit den Bürgermeistern von Burghaun und Rasdorf geführt, um die Gemeinden kennenzulernen. "Die Bürgermeister lehnen die Wahlkreisreform übrigens auch ab. In Rasdorf habe ich auch schon einen Betrieb kennenlernen dürfen und werde natürlich in beiden Kommunen auch Veranstaltungen durchführen, um mich der Bevölkerung vorzustellen. Unterstützt werde ich dabei von der örtlichen SPD."

Politische Schwerpunkte

"Meine Schwerpunkte liegen auf der Infrastruktur hier bei uns im ländlichen Raum, was von Landesstraßen über den ÖPNV, die Gesundheitsversorgung, Bildungsangeboten, Kommunalfinanzen bis hin zu guten und sicheren Arbeitsplätzen vor Ort reicht. Dazu gehört auch eine gute Internet- und flächendeckende Handynetzabdeckung", so Hartdegen zu ihrem Wahlprogramm. Welchen Platz auf der Landesliste der SPD sie für die Wahl einnehmen wird, weiß Tanja Hartdegen noch nicht. Die Listenplätze sollen im Frühsommer auf einer Delegiertenversammlung beschlossen werden.

Tanja Hartdegen ist Juristin, seit 26 Jahren verheiratet und Mutter zweier Söhne. Sie lebt mit ihrer Familie und einer Hündin aus dem Tierschutz in einem kleinen Schenklengsfelder Ortsteil. "In meiner Freizeit mache ich gerne Spaziergänge mit unserer Hündin und verbringe Zeit in unserem Garten. Außerdem bin ich auch ehrenamtlich in der Kommunalpolitik aktiv, angefangen mit dem Ortsbeirat über die Gemeindevertretung bis hin zum SPD Unterbezirks- und Bezirksvorstand", erzählt sie. Auch ihr Ehemann ist ehrenamtlich engagiert, unter anderem bei den Jagdhornbläsern in Hünfeld, als Dudelsackspieler einer Drum-and-Pipe-Band in Fulda sowie als Mitglied eines Bogensportvereins. (Christopher Göbel) +++

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