Gefährt mit sozialem Hintergrund

Inklusionsheld sein: Freude schenken als Fahrer der E-Fahrradrikscha

Eine Fahrt mit der E-Fahrradrikscha. V.l.n.r: Fahrer André Pfister, in der Rikscha die Mitglieder der IGbFD Werner Auth und Aribert Kubiak und daneben der 1. Vorsitzende Hanns-Uwe Theele.
Fotos: Maria Franco

28.05.2022 / FULDA - "Och, gugge ma!" - schon bei der ersten Probefahrt zog die neue elektrische Fahrradrikscha laut Hanns-Uwe Theele alle Blicke auf sich. Und auch bei der offiziellen Vorstellung am Freitagmittag auf dem Universitätsplatz entpuppte sich das Transportmittel als echter Hingucker. Es ist ein soziales Projekt eines gemeinnützigen Vereins, das gezielt Menschen mit Behinderung und Senioren mit Mobilitätseinschränkungen anspricht. "Unser Vorhaben ist mir ein Herzensanliegen und lebt vom Ehrenamt. Wir benötigen noch dringend weitere freiwillige Fahrer, sonst stehen die Chancen schlecht bei der weiteren Umsetzung", so der Erste Vorsitzende der Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda gegenüber O|N. 


Erlebnisse machen und diese miteinander teilen trotz Handicap, genau hier greift das Konzept. "Wir möchten solche Ausflüge für Menschen kostenfrei ermöglichen, die schon länger nicht mehr in der Natur oder Stadt unterwegs waren. Manche haben beispielsweise über viele Jahre nicht mehr ihr Lieblings-Café besucht, ein Aufenthalt vor Ort weckt dann doch viele Erinnerungen und Emotionen", sagt Theele. Mit dem Angebot solle Freude und Spaß vermittelt werden. "Die Ausleihung der Rikscha kann durch Einrichtungen erfolgen, aber auch Privatpersonen dürfen sich bei uns melden. Für die Nutzung ist eine Volljährigkeit erforderlich." Bis zu zwei Personen können als Passagiere Platz nehmen. "Eine Begleitperson - sei es Familienmitglied, Freund oder Betreuer - darf gerne mitfahren." Schließlich stehe auch der Erfahrungsaustausch im Vordergrund.

Rikscha-Projekt nimmt an Fahrt auf

Die Idee zu den Fahrten sei vor drei bis vier Monaten entstanden. Ende Mai geht es nun endlich los. Schirmherr ist Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld. "Das Konzept ist auf diese Weise wirklich einzigartig. Durch den Vorbericht sind viele erst recht auf die E-Fahrradrikscha aufmerksam geworden. Dadurch konnten wir einige Sponsoren gewinnen", berichtet Theele. Eine weitere gute Nachricht: "Tatsächlich folgt jetzt sogar noch eine zweite Fahrradrikscha, die am Samstag geliefert wird. Dann können wir richtig starten."

Die Anschaffungskosten belaufen sich pro Fahrzeug auf 13.000 Euro. "Hinzu kommen laufende Kosten wie Instandhaltung, Reparatur, Versicherung etc." Untergebracht sind die Rikschas beim Sanitätshaus Keil und beim DRK Fulda gleich gegenüber vom Feuerwehrmuseum. Über Unterstützung jeglicher Art freut sich das Team der Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda weiterhin. "Neben ehrenamtlichen Fahrern suchen wir ebenso nach Disponenten, die sich um die eingehenden Buchungen kümmern." Fest steht schon jetzt: Mit den E-Fahrradrikschas wird ein Projekt auf den Weg gebracht, das für Zusammenhalt und Teilhabe am Leben steht - und den Menschen ein Stück Freiheitsgefühl zurückgibt. (Maria Franco) +++

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