Landtagsabgeordenter kandidiert
Torsten Warnecke (SPD) will Landrat werden und Kommunikation verbessern
Fotos: Gerhard Manns
28.02.2021 / BAD HERSFELD -
Spannung ohne richtigen Wahlkampf: Unter diesem Motto steht die anstehende Landratswahl im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Herausforderer Torsten Warnecke (58, SPD) will für die nächsten sechs Jahre die Geschicke des Landratsamtes leiten. Dabei setzt er auf eine verbesserte Kommunikation und den Erhalt wichtiger Wirtschaftsunternehmen im Landkreis.
Torsten Warnecke kommt ursprünglich aus dem hohen Norden: Der 58-Jährige wurde in Rendsburg (Schleswig-Holstein) geboren. Nach dem Abitur studierte er in Marburg Politikwissenschaften – seit 1984 ist er SPD-Mitglied. In die Region kam er 1998 als Büroleiter des Wahlkreisbüros von Bundestagsmitglied Michael Roth. Zu seinen Hobbys gehören unter anderem Radfahren und Fußball.
Interessen der Menschen umsetzen
Ein wichtiger Faktor ist für Warnecke die Gesundheitsversorgung im gesamten Landkreis. Im hausärztlichen und pflegerischen Bereich sieht der Landtagsabgeordnete deutlichen Verbesserungsbedarf: "Momentan sehe ich dort keine richtige Planung seitens des Landkreises. Es wird sich sogar um Aspekte gekümmert, die überhaupt nicht in der Zuständigkeit der Behörde, sondern ausschließlich der Kassenärztlichen Vereinigung liegen, wie die Finanzierung des Medibusses", so der 58-Jährige weiter.
Natürlich ist die Corona-Pandemie auch für Warnecke kurzfristig das größte Problem: "Die Landkreise haben in dieser Krise viele Befugnisse und das ist auch gut so. Man muss regional die Probleme beurteilen und auch dementsprechend handeln. Es ist wichtig, dass dort regional unterschieden wird, weil sonst Regionen, die kaum betroffen sind, benachteiligt werden würden. Die Regelungen, die dann vor Ort getroffen werden, dürfen und müssen sogar kontrovers diskutiert werden", so Warnecke.
Nachholbedarf bei der Digitalisierung
Die Pandemie zeige zudem, dass gerade im Bereich der Digitalisierung für Warnecke noch viel Nachholbedarf besteht: "Rund die Hälfte der Schulen sind nicht vernünftig an das Internet angebunden. Dort wird so viel herumlaviert – ich bin ein Verfechter, dass man es einfach umsetzt und nicht so viel darüber debattiert. Schnelles Internet ist für Schulen von einer enormen Bedeutung."
Dem SPD-Politiker liegt besonders die Kali-Industrie am Herzen und deshalb gibt er im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch ein Versprechen ab: "Der größte Arbeitgeber der Region muss eine Zukunft haben, obgleich es momentan nicht einfach ist. Dort muss landespolitisch Einfluss genommen werden, um den 4.500 Arbeitnehmern eine Perspektive zu geben. Ohne K+S wird es uns nicht besser gehen." (Kevin Kunze)+++